Fr. 23. Mai. 2025

Das skandinavische E-Lkw-Startup Volta Trucks steht zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit vor dem wirtschaftlichen Aus. Nach einer ersten Insolvenz im Jahr 2023 mussten nun sowohl die britische Muttergesellschaft als auch die österreichische Tochtergesellschaft Insolvenz anmelden. Letztere war für die geplante Serienfertigung des Elektromodells Volta Zero zuständig.

Volta Trucks wurde 2019 in Schweden gegründet und verfolgte das Ziel, emissionsfreie Lastwagen speziell für den Stadtverkehr zu entwickeln – von Grund auf neu konzipiert, anstatt bestehende Dieselfahrzeuge umzurüsten. Trotz ambitionierter Pläne geriet das Unternehmen rasch in finanzielle Schwierigkeiten. Ein geplanter Neustart nach der Übernahme durch den Investor Luxor Capital im Jahr 2024 blieb erfolglos. Die Produktion konnte nach der ersten Insolvenz im Oktober 2023 nicht nachhaltig wieder aufgenommen werden.

Zwar hatte Volta im April 2023 mit der Fertigung des Volta Zero im Werk von Steyr Automotive in Österreich begonnen, doch die Produktionslinien standen bald wieder still. Trotz Ankündigungen einer Wiederaufnahme und eines Testlaufs mit einem serienreifen Modell im Mai 2024, blieb der kommerzielle Durchbruch aus.

Einige Kunden, darunter der Logistikriese DB Schenker, zeigten großes Interesse und bestellten bereits früh mehrere hundert Fahrzeuge. Doch durch anhaltende Verzögerungen bei der Umsetzung und fehlende Umsätze konnte Volta die Erwartungen nicht erfüllen. Die zuletzt geäußerten Pläne zur Wiederaufnahme der Produktion im Frühjahr 2025 wurden offenbar nicht umgesetzt.

Die genaue Ursache für die neuerliche Zahlungsunfähigkeit wurde bislang nicht offiziell genannt. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass das Ausbleiben von Einnahmen in Verbindung mit hohen Entwicklungskosten zum Scheitern beigetragen hat. Derzeit prüft der Insolvenzverwalter in Großbritannien mögliche Optionen zur Rettung – darunter auch die Suche nach neuen Investoren. Sollte kein Käufer gefunden werden, steht die endgültige Abwicklung bevor.

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