Der traditionsreiche Kofferproduzent Stratic hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen aus Garbsen bei Hannover, das seit Jahrzehnten für leichtes und innovatives Reisegepäck steht, sieht die Insolvenz als Chance für einen Neustart unter veränderten Marktbedingungen.
Nach Angaben der unterstützenden Kanzlei Pluta wurde das Verfahren vom Amtsgericht Hannover eröffnet. Rechtsanwalt Silvio Häfer von der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft überwacht die vorläufige Eigenverwaltung als Sachwalter im Sinne der Gläubiger. Stratic will die Umstrukturierung nutzen, um das Unternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren und zukunftsfähig auszurichten.
Hintergrund der finanziellen Schieflage sind Belastungen aus der Corona-Zeit, anhaltende Probleme in globalen Lieferketten sowie die derzeit schwache Konjunktur. Diese Faktoren haben dem 1946 gegründeten Unternehmen stark zugesetzt. Besonders die gestiegenen Kosten im Bereich Produktion und Logistik führten zu finanziellen Engpässen.
Trotz der schwierigen Situation zeigt sich die Geschäftsführung zuversichtlich. Die 25 Beschäftigten wurden über die aktuelle Lage informiert. Ihre Gehälter sind in den kommenden drei Monaten über das Insolvenzgeld abgesichert. Geschäftsführer Axel Bree, der Stratic im Jahr 2019 gemeinsam mit Investoren übernommen hatte, betont, dass der Betrieb ohne Einschränkungen weiterläuft. Der Onlineshop bleibt geöffnet, Kunden können wie gewohnt bestellen.
Ziel ist es, die Marke Stratic zu erhalten und das Sortiment auf leichtes Reisegepäck weiter zu fokussieren. Erste Gespräche im Rahmen der Sanierung seien laut Unternehmensangaben vielversprechend verlaufen. Stratic will diesen Schritt nutzen, um sich langfristig wirtschaftlich robuster aufzustellen.