Die Heibad Badmöbel Vertriebs GmbH aus Heideck durchläuft derzeit ein gerichtliches Insolvenzverfahren. Der entsprechende Antrag wurde beim Amtsgericht Nürnberg eingereicht, das daraufhin am 5. Mai 2025 eine vorläufige Insolvenzverwaltung einleitete. Die Leitung dieses Verfahrens übernimmt der Restrukturierungsspezialist Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH.
Trotz des Verfahrens bleibt der Betrieb des traditionsreichen Unternehmens ohne Einschränkungen bestehen. Die rund 120 Mitarbeiter erhalten ihre Löhne für April bis Juni über das Insolvenzgeld. Eine Vorfinanzierung zur zügigen Auszahlung ist in Vorbereitung.
Roeger hat sich bereits vor Ort ein umfassendes Bild gemacht und Gespräche mit der Geschäftsleitung sowie dem Team geführt. Er lobt die offene Haltung und betont die gute betriebliche Basis. Gemeinsam mit seinen Kollegen Jacqueline Tilberis und Maximilian Wanko arbeitet er nun daran, tragfähige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.
Auslöser für die finanzielle Schieflage waren sinkende Auftragseingänge und rückläufige Umsätze im schwierigen Marktumfeld. Die daraus resultierende Liquiditätslücke machte den Insolvenzantrag unausweichlich. Aktuell bereitet Heibad einen strukturierten Verkaufsprozess vor, um neue Investoren oder strategische Partner zu gewinnen.
Auch die Geschäftsführung sieht die momentane Krise als Chance: Zwar hätten sich Investitionen der letzten Jahre angesichts veränderter Marktbedingungen nicht wie geplant entwickelt, dennoch sei man entschlossen, den Betrieb zu stabilisieren und neu auszurichten – mit der Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Heibad fertigt seit dem Jahr 2000 qualitativ hochwertige Badmöbel am Standort Heideck im Fränkischen Seenland. Die Produktionsfläche umfasst etwa 10.000 Quadratmeter. Das Unternehmen hat sich von einer reinen Vertriebsgesellschaft zu einem Industriebetrieb mit eigener Fertigung entwickelt. Besonderen Wert legt Heibad auf moderne Technik, handwerkliches Know-how und Materialien führender Zulieferer. Seit 2016 führen Martin Uhlig und Andreas Schmidpeter das Unternehmen in zweiter Generation.