Die S.O.L.I.D. International GmbH, ein Grazer Unternehmen aus dem Bereich Solarthermie, hat beim zuständigen Landesgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Laut dem Österreichischen Verband Creditreform sind mehrere hundert Gläubiger betroffen. Hintergrund ist eine erhebliche Überschuldung.
Das Unternehmen war international in der Errichtung von solarthermischen Anlagen tätig, die über eigenständige Projektgesellschaften finanziert und betrieben wurden. Die Finanzierung erfolgte über Bankkredite und öffentliche Fördermittel. Die Rückzahlung sollte durch den Verkauf der erzeugten Energie erfolgen.
Vor einigen Jahren startete die S.O.L.I.D. International GmbH ein Crowdfunding-Projekt. Im Zuge dessen wurden mit zahlreichen Investoren Verträge über Nachrangdarlehen abgeschlossen. Das zuständige Gericht stellte jedoch fest, dass diese Verträge rechtlich nichtig seien – eine Entscheidung, die auch in zweiter Instanz bestätigt wurde. Daraus ergeben sich Rückforderungsansprüche gegenüber dem Unternehmen.
Zusätzlich wurde bekannt, dass Tochtergesellschaften, die vormals Einnahmen generierten, bereits verkauft wurden. Die daraus resultierenden Mittel stehen nun nicht mehr zur Verfügung, um Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern – insbesondere Banken und Investoren – zu bedienen.
Die S.O.L.I.D. International GmbH ist bereits seit einiger Zeit nicht mehr operativ tätig. Es bestehen keine realistischen Aussichten auf Rückzahlung der bestehenden Forderungen. Eine Sanierung ist nicht vorgesehen.