Die Münchner Immobilienbank Obotritia steht vor dem endgültigen Aus. Nach finanziellen Schwierigkeiten, die sich über Jahre hinweg zogen, hat das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Finanzaufsicht Bafin teilte mit, dass die Bank nicht mehr in der Lage sei, die Einlagen ihrer verbliebenen rund 1.300 Anleger auszuzahlen.
Entschädigungsfall festgestellt
Um die betroffenen Kunden zu schützen, hat die Bafin den sogenannten Entschädigungsfall ausgerufen. Dadurch greift die gesetzliche Einlagensicherung, die sicherstellt, dass Anleger bis zu 100.000 Euro erstattet bekommen. In Ausnahmefällen kann die Rückzahlung auch höher ausfallen. Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) hat angekündigt, sich zeitnah mit den Einlegern in Verbindung zu setzen.
Gründe für die Insolvenz
Obotritia war primär im Bereich Gewerbeimmobilien tätig – ein Sektor, der während der Corona-Pandemie stark unter Druck geriet. Die Bank hatte erst 2019 ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen, konnte sich jedoch nicht stabilisieren. Bereits seit einiger Zeit befand sich das Unternehmen in Liquidation. Die Bafin stellte daraufhin in der vergangenen Woche den Insolvenzantrag.
Insolvenzverwaltung durch Michael Jaffé
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Michael Jaffé ernannt. Er ist bekannt für seine Arbeit bei der Abwicklung des gescheiterten Finanzdienstleisters Wirecard. Nun übernimmt er die Aufgabe, die verbleibenden Vermögenswerte von Obotritia zu sichern und die bestmögliche Lösung für die Gläubiger und Anleger zu finden.