Mo. 21. Apr.. 2025

Der Traditionsbetrieb Erka Kallmeyer aus Bad Tölz, bekannt für die Produktion von Blutdruckmessgeräten, ist zahlungsunfähig. Nach über einem Jahrhundert Firmengeschichte wurde nun ein Insolvenzverfahren eröffnet. Die Entscheidung traf das Amtsgericht Wolfratshausen auf Antrag einer Krankenkasse.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Holzkirchener Rechtsanwalt Dr. Alfred Ponzer bestellt. Er bestätigte, dass der Geschäftsbetrieb vorerst weitergeführt werden soll. Für die rund 30 Beschäftigten ist die Lohnfortzahlung vorübergehend durch Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.

Die Ursachen für die finanzielle Schieflage sind laut Ponzer vielfältig. Neben externen Belastungen wie den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und gestiegenen Energiekosten spielen auch interne Faktoren eine Rolle. Insbesondere strukturelle Defizite in der Verwaltung und Probleme im Bereich Buchhaltung sowie der Zusammenarbeit mit dem Steuerbüro hätten die Lage verschärft.

Ein weiterer Belastungsfaktor ist der hohe Investitionsbedarf, um das Produktportfolio zu modernisieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Ohne zukunftsorientierte Innovationen könne sich das Unternehmen langfristig nicht im Markt behaupten.

Ziel der aktuellen Maßnahmen sei es, die Produktion aufrechtzuerhalten und nach Möglichkeit alle Arbeitsplätze zu sichern. Ob ein Investor gefunden werden kann oder eine umfassende Sanierung gelingt, ist derzeit noch offen.

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