Mo. 21. Apr.. 2025

Die angespannte Lage in der Bauwirtschaft zwingt die VBH Deutschland GmbH aus Korntal-Münchingen in die Insolvenz. Das Unternehmen hat am 2. April beim Amtsgericht Ludwigsburg ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Der Geschäftsbetrieb läuft zunächst weiter.

VBH beliefert Hersteller und Monteure mit Beschlägen und Systemlösungen rund um Fenster und Türen. Trotz jahrelanger Marktpräsenz konnte das Unternehmen den zunehmenden wirtschaftlichen Druck nicht mehr abfedern. Laut Unternehmensangaben verhinderten stark gestiegene Betriebskosten bei gleichzeitig rückläufigen Umsätzen eine nachhaltige Stabilisierung.

Die Unternehmensleitung – bestehend aus Fekke van Dijk und Michael Karthaus – bleibt im Amt. Da es sich um eine Eigenverwaltung handelt, wird kein externer Insolvenzverwalter eingesetzt. Ziel des Verfahrens ist es, den Betrieb zu restrukturieren und zukunftsfähig aufzustellen.

In einer offiziellen Mitteilung erklärt das Unternehmen, man prüfe derzeit verschiedene Maßnahmen zur Sanierung. Konkrete Auswirkungen auf Standorte oder Personal sind bislang nicht bekannt. Für die rund 500 Beschäftigten in Deutschland ist die Zahlung der Löhne und Gehälter für drei Monate durch Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert.

VBH ist Teil einer international agierenden Holding mit Niederlassungen in über 20 Ländern und insgesamt rund 1600 Beschäftigten. Der Konzern erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 500 Millionen Euro. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland betreffen aktuell jedoch insbesondere das Inlandsgeschäft.

Mit dem Schritt in die Eigenverwaltung setzt das Unternehmen auf eine zügige und kontrollierte Neuausrichtung, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Ob dies gelingt, hängt maßgeblich von der Entwicklung in der Bauwirtschaft und der Umsetzung geplanter Restrukturierungsmaßnahmen ab.

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