Die CNC-Fertigung Glöckler GmbH & Co. KG aus Trossingen hat Insolvenz angemeldet. Das Familienunternehmen, das seit fast 35 Jahren in der Metallbearbeitung tätig ist, steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten – dennoch bestehen realistische Chancen auf eine Fortführung.
Gegründet wurde das Unternehmen 1991 von Werner Glöckler. Drei Jahrzehnte später übernahm sein Sohn Alexander die Leitung und konnte 2021 sogar das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Firmengeschichte verbuchen. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Team 15 Beschäftigte.
Die Firma spezialisierte sich auf präzise CNC-gefertigte Bauteile für verschiedenste Branchen – darunter Medizintechnik, Elektrotechnik, Werkzeug- und Formenbau sowie die Automobilindustrie. Gefertigt wurden unter anderem Komponenten für Implantate, Turbinenteile und Sicherheitseinrichtungen.
Am 31. März wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Laut Insolvenzverwalter Daniel Beck aus Oberndorf sei die Zahlungsunfähigkeit auf den massiven Auftragsrückgang beim Hauptkunden zurückzuführen. Ein Grund zur Hoffnung: Dieser Hauptauftraggeber wünsche ausdrücklich eine Fortführung des Betriebs.
Beck ist aktiv auf der Suche nach einem Käufer. Er habe bereits 45 Unternehmen kontaktiert – aus der Branche selbst sowie aus angrenzenden Bereichen. Mit fünf Interessenten laufen derzeit konkrete Verhandlungen, erste Angebote liegen bereits vor.
Eine Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens wird für Mai oder Juni erwartet. Beck betont, dass Insolvenzen in der CNC-Branche aktuell keine Seltenheit seien. Dennoch sieht er Glöckler im Vorteil – insbesondere durch die breite Aufstellung jenseits der stark schwankenden Automobilzulieferung.
Die Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 5. Juni beim Insolvenzverwalter einreichen.