Der Autozulieferer Neapco Europe GmbH mit Sitz in Düren hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Damit reagiert das Unternehmen auf die aktuelle Auftragslage, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, die hinter den Erwartungen zurückbleibt. Das Amtsgericht Aachen hat dem Antrag bereits stattgegeben und einen vorläufigen Sachwalter eingesetzt.
Die Entscheidung wurde maßgeblich durch die Ankündigung der US-amerikanischen Konzernmutter beeinflusst, die bestehende Fertigungsvereinbarung nicht über das Jahr 2025 hinaus zu verlängern. Damit steht der traditionsreiche Standort, der seit den späten 1960er-Jahren besteht, vor einer ungewissen Zukunft.
Aktuell sind rund 500 Mitarbeiter betroffen. Sie erhalten bis einschließlich August 2025 Insolvenzgeld. Der laufende Betrieb soll zunächst bis Ende des Jahres aufrechterhalten werden. Die Unternehmensführung betont, dass man in Zusammenarbeit mit Restrukturierungsexperten an einer Fortführung von Teilen des Betriebs arbeitet.
Bürgermeister Frank Peter Ullrich zeigte Verständnis für die Sorgen der Belegschaft und kündigte an, gemeinsam mit der Stadt und regionalen Partnern nach neuen Beschäftigungsperspektiven und tragfähigen Konzepten für den Standort zu suchen.
Neapco produziert unter anderem Komponenten wie Kardan- und Halbwellen sowie Druckgussteile für die Automobilindustrie. Der zuletzt erwirtschaftete Jahresumsatz lag bei etwa 80 Millionen Euro. Angesichts rückläufiger Bestellungen – sowohl im klassischen Antriebsbereich als auch im Segment der E-Mobilität – geriet das Unternehmen jedoch zunehmend unter Druck.
Die Geschäftsführung sieht trotz der schwierigen Lage Chancen, Teile des Unternehmens zu erhalten und das Know-how am Standort weiterhin zu nutzen. Es bleibt abzuwarten, ob eine tragfähige Lösung gefunden werden kann.
Die Insolvenz von Neapco reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Unternehmenspleiten im deutschen Automobilzulieferer-Sektor.
Die Begründung für die Insolvenz liest sich so, als ob das Mutterhaus (USA) einen Fertigungsauftrag wieder in den Staaten fertigt, da auch die Intercompanylieferungen von den Trumpschen Zöllen betroffen sind.