Mi. 16. Juli. 2025

Die bekannte Baumarktkette Hammer, spezialisiert auf Produkte rund um Raumgestaltung, steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat beim Amtsgericht Bielefeld ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Betroffen ist die Firmengruppe Brüder Schlau GmbH & Co. KG aus Porta Westfalica, die hinter der Marke Hammer steht.

Deutschlandweit betreibt die Gruppe rund 180 Hammer-Fachmärkte. Darüber hinaus gehören etwa 60 Großhandelsstandorte zur Unternehmensstruktur, die vor allem Handwerksbetriebe mit Waren beliefern. Insgesamt sind rund 3.900 Mitarbeiter betroffen. Deren Löhne sind bis Ende August 2025 durch das Insolvenzgeld abgesichert.

Trotz der angespannten Lage soll der Geschäftsbetrieb zunächst uneingeschränkt fortgesetzt werden. Laut offizieller Stellungnahme bleiben alle Filialen geöffnet, Kunden und Geschäftspartner müssen keine Einschränkungen befürchten. Lieferungen und Auftragsbearbeitungen laufen wie gewohnt weiter.

Im Zuge der Eigenverwaltung bleibt die Unternehmensleitung weiterhin im Amt, wird jedoch durch einen Generalbevollmächtigten und einen gerichtlich eingesetzten Sachwalter unterstützt. Diese sollen die wirtschaftliche Sanierung begleiten und die Interessen der Gläubiger im Auge behalten. Ob Standorte geschlossen oder Personal entlassen wird, ist bislang offen.

Die Hammer-Fachmärkte haben sich seit den 1970er-Jahren einen Namen gemacht, besonders im Bereich Farben, Tapeten, Bodenbeläge sowie Heimtextilien und Möbel für Bad und Schlafzimmer. Auch Serviceangebote rund um Renovierung und Raumgestaltung zählen zum Portfolio.

Der deutsche Baumarkt-Sektor gilt als hart umkämpft. Neben Hammer zählen Branchengrößen wie Obi, Hornbach und Bauhaus zu den bedeutendsten Wettbewerbern. Experten sehen den Markt seit Jahren als weitgehend gesättigt – was es neuen Konzepten und mittelständischen Ketten zunehmend schwer macht, sich zu behaupten.

Insgesamt spiegelt der Fall Hammer eine besorgniserregende Entwicklung wider: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich gestiegen. Laut aktuellen Schätzungen sind knapp 12.000 Betriebe betroffen – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr.

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