Sa. 18. Jan.. 2025

Das Maschinenbauunternehmen Matec aus Köngen bei Stuttgart, gegründet 1992, ist zahlungsunfähig und hat Insolvenz angemeldet. Rund 100 Mitarbeiter blicken einer ungewissen Zukunft entgegen. Ihre Löhne sind durch Insolvenzgeld zwar bis Ende Januar abgesichert, doch ohne einen Investor droht die Produktion ab Februar zum Erliegen zu kommen.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Folgen der Krise
Die Ursachen für die Insolvenz sind vielfältig. Matec leidet unter den wirtschaftlichen Nachwirkungen der Corona-Pandemie, gestiegenen Produktionskosten und einem deutlichen Umsatzrückgang. Die Investitionszurückhaltung in der Branche hat ebenfalls spürbare Auswirkungen. „Viele unserer Stammkunden, die uns regelmäßig beauftragt haben, kämpfen selbst mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und können Aufträge nicht wie gewohnt erteilen“, erklärte Prokurist Alfred Könemann.

Ein Blick auf die aktuelle Lage und Perspektiven
In einer ersten Bestandsaufnahme stuft der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Dietmar Haffa die Lage des Unternehmens als kritisch ein. Ziel sei es, das Unternehmen zu sanieren und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Aktuell werden laufende Projekte überprüft, um deren wirtschaftliche Fertigstellung zu gewährleisten. Neuaufträge können jedoch vorerst nicht angenommen werden. Gleichzeitig sucht Matec dringend nach einem strategischen Partner oder Investor, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.

„Wir arbeiten intensiv daran, die Prüfung bestehender Aufträge abzuschließen und unsere Kunden schnellstmöglich zu informieren“, betonte Haffa. Der Service für die weltweit über 1.400 Matec-Maschinen, davon allein 1.400 in der DACH-Region, läuft unterdessen weiter.

Rückblick und Blick nach vorn
Bereits 2016 geriet Matec in eine ähnliche Krise, konnte jedoch durch den Einstieg der Anderson Group aus Taiwan gerettet werden. Damals gelang es, nahezu alle Arbeitsplätze zu sichern. Dieses Mal ist die Lage ungewiss. Sollte bis Januar kein Investor gefunden werden, droht die Stilllegung der Produktion, um Verluste für die Gläubiger zu minimieren.

Die Insolvenz von Matec ist Teil eines größeren Trends: 2024 verzeichnet Deutschland eine Rekordzahl an Firmenpleiten. Auch andere Maschinenbauer sind betroffen, darunter ein traditionsreicher Betrieb aus Wuppertal mit einer über hundertjährigen Firmengeschichte.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein: Nur mit einer schnellen Lösung könnte Matec weiterhin bestehen und als Arbeitgeber in der Region erhalten bleiben.

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