Sa. 18. Jan.. 2025

Das norwegische Wasserstoffunternehmen TECO 2030 ASA hat Insolvenz angemeldet. Dieser Schritt wurde vom Vorstand am 10. Dezember 2024 beschlossen, nachdem klar wurde, dass es keine realistische Möglichkeit gibt, ausreichend Kapital für den Fortbestand des Unternehmens aufzubringen. Der Insolvenzantrag erfolgte noch am selben Tag, wie das Unternehmen in einer kurzen Börsenmitteilung bekanntgab.

Bereits im September hatte sich eine Krise angedeutet, als TECO 2030 seine ursprünglichen Pläne, eigene Brennstoffzellensysteme zu produzieren, aufgab. Stattdessen setzte das Unternehmen auf ein Lizenzmodell, um seine Technologien international verfügbar zu machen. Diese strategische Neuausrichtung sollte kostspielige Produktionsinvestitionen vermeiden und Wachstumspotenzial erschließen. Dennoch reichten diese Maßnahmen offensichtlich nicht aus, um die finanzielle Lage zu stabilisieren.

Die angekündigte „Gigafabrik“ in Norwegen, die 2021 als großes Innovationsprojekt gestartet war, wurde im September endgültig aufgegeben. Stattdessen suchte das Unternehmen im Ausland nach besseren Wachstumsperspektiven. Schon damals hatte TECO 2030 öffentlich beklagt, dass die Investitionsbereitschaft in Norwegen – sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor – für Clean-Tech-Projekte unzureichend sei.

In einem offenen Brief an das Industrieministerium im November kritisierte das Unternehmen die norwegische Regierung scharf. Die mangelnde Unterstützung und nicht eingehaltene Versprechen hätten das Vertrauen in die Null-Emissions-Strategie der Regierung untergraben. Dies habe es TECO 2030 nahezu unmöglich gemacht, privates Kapital zu beschaffen.

Das Unternehmen, das aus der TECO Maritime Group hervorging, war ursprünglich auf maritime Antriebstechnologien spezialisiert. Neben Schiffsanwendungen hatte TECO 2030 jedoch auch begonnen, Brennstoffzellen für den Straßenverkehr zu entwickeln. Ein ambitioniertes Projekt war der gemeinsam mit AVL entwickelte 40-Tonner-Lkw mit Brennstoffzellenantrieb.

Trotz der technologischen Innovationen und einer mehr als 25-jährigen Geschichte als Anbieter von Technologien für die Schifffahrtsindustrie konnte TECO 2030 den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht standhalten. Ob das Lizenzmodell oder andere Ansätze die Krise hätten abwenden können, bleibt unklar. Fest steht jedoch, dass das Unternehmen die hohen finanziellen Belastungen nicht mehr bewältigen konnte.

Die Insolvenz von TECO 2030 ist ein weiteres Beispiel für die schwierigen Bedingungen, denen viele Unternehmen im Clean-Tech-Sektor derzeit ausgesetzt sind. Die Zukunft des Unternehmens und seiner Technologien hängt nun von möglichen Investoren oder einer Sanierung ab.

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