Fr. 23. Mai. 2025

Ein vielversprechendes Wiener Jungunternehmen aus dem digitalen Handel ist gescheitert: Klarsicht.online, eine Plattform zur Online-Vermarktung von Brillen und optischen Produkten, hat Insolvenz angemeldet. Rund 30 Arbeitsplätze sind betroffen.

Digitales Geschäftsmodell nicht tragfähig

Das 2020 gegründete Unternehmen wollte stationäre Optiker dabei unterstützen, ihre Produkte über eine zentrale E-Commerce-Plattform zu vertreiben. Die technische Basis bildete eine Shopify-Integration, über die tausende Brillenmodelle digital angeboten wurden. Über 30 Partnerbetriebe nutzten das Angebot in Spitzenzeiten.

Große Finanzspritzen halfen nicht

Trotz einer soliden Kapitalausstattung – über 1,5 Millionen Euro aus Pre-Seed- und Seed-Finanzierungsrunden – und umfangreicher Werbepartnerschaften, unter anderem mit einem TV-Medienpaket im Wert von über 20 Millionen Euro, konnte das Startup keinen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Zu den Investoren zählten unter anderem mpoweru und Seven Ventures.

Trotz Auszeichnung gescheitert

Im Jahr 2024 wurde Klarsicht.online noch mit dem EY Scale-up Award ausgezeichnet, was Hoffnung auf eine stabile Zukunft weckte. Doch die Realität zeigte ein anderes Bild: Laut Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) ist die genaue Ursache für die Zahlungsunfähigkeit derzeit Gegenstand laufender Untersuchungen.

Branche unter Druck

Der Fall verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen in der E-Commerce-Landschaft. Hoher Konkurrenzdruck, rasante Marktveränderungen und technologische Anforderungen setzen jungen Unternehmen stark zu. Auch innovative Geschäftsmodelle mit finanzieller Rückendeckung sind nicht automatisch vor dem Scheitern gefeit.

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