Nach einem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2024 setzt sich die Insolvenzwelle in Deutschland fort. Nun hat auch die Alpha Buchhandlungen GmbH, die christliche Buchhandlungen betreibt, beim Amtsgericht Gießen Insolvenz angemeldet. Davon betroffen sind 15 eigene Filialen und 88 Mitarbeiter, während die Franchise-Partner sowie die weiteren Gesellschaften der ABC-Gruppe, darunter der Brunnen Verlag und ChrisMedia, nicht in das Verfahren einbezogen sind.
Wirtschaftliche Herausforderungen führten zur Insolvenz
Laut Unternehmensangaben haben steigende Lohnkosten und das veränderte Kaufverhalten der Kunden die finanzielle Lage zunehmend verschärft. Die allgemeine Krise im stationären Buchhandel setzte der Kette bereits seit Längerem zu, während ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft die finanzielle Situation weiter verschlechterte. Trotz Umstrukturierungen und neuer Gesellschafter gelang es nicht, die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen.
Folgen der Corona-Pandemie als zusätzlicher Belastungsfaktor
Vor der Pandemie hatte sich die Alpha Buchhandlungen GmbH durch Neuausrichtungen weiterentwickelt. Doch die langen Lockdowns führten zu erheblichen Umsatzeinbußen. Zudem blieben viele frühere Kunden aus, und die erhoffte Gewinnung neuer Käufergruppen konnte diesen Verlust nicht ausgleichen. Ralf Tibusek vom Brunnen Verlag erklärte gegenüber dem Börsenblatt, dass das Unternehmen nicht mehr in der Lage war, den negativen Trend umzukehren. Bis 2017 gehörte die Buchhandlung zur Kirche und war zuvor über ein Jahrhundert in Gießen ansässig.
Insolvenzverwalter arbeitet an Sanierung
Die Verantwortung für das Insolvenzverfahren liegt nun beim Gießener Rechtsanwalt Tim Schneider. Er betont die enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und arbeitet an Konzepten zur Restrukturierung. Ziel sei es, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und eine tragfähige Zukunftslösung für das Unternehmen zu finden.