Fr. 13. Juni. 2025

Das fränkische Unternehmen Kesstech, spezialisiert auf digitale Auspufftechnik für Harley-Davidson-Maschinen, hat ein Schutzschirmverfahren zur Selbstsanierung eingeleitet. Das Amtsgericht Bamberg genehmigte den Antrag Anfang März. Ziel ist es, durch eine umfassende Restrukturierung die finanzielle Stabilität zurückzugewinnen und das Geschäftsmodell neu auszurichten.

Historische Verbindlichkeiten belasten Geschäftsentwicklung
Laut Firmenangaben resultieren die aktuellen Herausforderungen aus langjährigen Verbindlichkeiten sowie strategischen Fehlplanungen vor der Übernahme durch die heutigen Eigentümer. Geschäftsführer Patric Schneider verwies darauf, dass trotz umfangreicher Modernisierungsinvestitionen seit 2024 eine tiefgreifende Neuordnung notwendig wurde. Das Unternehmen, das seit der Übernahme unter dem Namen MEC auftritt, will nun gezielt technologische Stärken und Kundenbindung als Basis für einen Neustart nutzen.

Sanierung mit Fokus auf Innovation und Partnerschaften
Kesstech, einst Pionier im Bereich elektronischer Klappenauspuffsysteme, hatte zwischenzeitlich an Marktanteilen verloren. Gründe waren unter anderem Qualitätsprobleme und Führungsdefizite. Nun sollen die Produktpalette optimiert sowie Kooperationen mit Händlern intensiviert werden. Zur Umsetzung der Pläne sucht das Unternehmen aktiv nach Fachpersonal in Entwicklung und Fertigung. Parallel laufen Verhandlungen mit Investoren, um zusätzliches Kapital zu sichern.

Rechtlich begleitet wird das Verfahren vom Frankfurter Insolvenzexperten Jan Markus Plathner, der die bisherigen Sanierungsschritte als vielversprechend bewertet. Betont wird zudem, dass trotz Kosteneinsparungen keine Abstriche bei Materialstandards gemacht werden. Das Management zeigt sich zuversichtlich, durch die Neuausrichtung die einstige Vorreiterrolle im Nischenmarkt zurückzuerobern.

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