Mi. 12. Nov.. 2025

Der Hamburger Sportverein Sportspaß e.V., bekannt für sein umfangreiches Freizeit- und Fitnessangebot, befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Trotz der wirtschaftlichen Schieflage läuft der Trainings- und Kursbetrieb vorerst unverändert weiter. Lediglich eines der fünf Sport-Center musste bereits geschlossen werden.

Das Amtsgericht Hamburg hat den Rechtsanwalt Finn Peters zum Insolvenzverwalter bestellt. Er betont, dass sämtliche Kurse wie geplant stattfinden und die Löhne der rund 75 Beschäftigten durch das Insolvenzgeld abgesichert sind. Ziel des Verfahrens sei es, den Verein wirtschaftlich zu stabilisieren und die Zukunft des Betriebs zu sichern.

Der Verein bietet ein breites Programm an, das von Fitnesskursen wie Zumba und Yoga bis hin zu Reha-Angeboten reicht, die über Krankenkassen abgerechnet werden. Mitglieder zahlen im Schnitt 20 Euro monatlich, für die Nutzung der vereinseigenen Fitness-Studios fällt ein Aufpreis von 10 Euro an.

Ursache der finanziellen Krise ist vor allem der massive Mitgliederschwund: Vor der Corona-Pandemie zählte Sportspaß rund 60.000 Mitglieder, aktuell sind es nur noch etwa 23.000. Damit hat der Verein in den vergangenen Jahren fast zwei Drittel seiner Mitglieder verloren – und die Einnahmen sanken entsprechend. Bereits 2023 warnte die Vereinsführung vor einer möglichen Insolvenz.

Früher wirtschaftlich erfolgreich, verzeichnete Sportspaß zuletzt deutliche Verluste. Nach einem Gewinn von 2,6 Millionen Euro im Jahr vor der Pandemie stand 2022 ein Minus von 2,9 Millionen Euro in den Büchern. Auch für 2024 wird ein Fehlbetrag erwartet. Eine Umlage von 50 Euro pro Mitglied brachte 2024 zwar kurzfristig rund eine Million Euro ein, konnte den Abwärtstrend aber nicht stoppen. Die laufenden Kosten übersteigen weiterhin die Einnahmen, zeitweise um bis zu 100.000 Euro pro Monat.

Neben finanziellen Problemen belasteten interne Konflikte und eine veraltete Ausstattung die Entwicklung des Vereins. Eine umfassende Modernisierung der Sportanlagen konnte aus Kostengründen bislang nicht umgesetzt werden.

Der Vorstand zeigt sich dennoch optimistisch. Man wolle das Insolvenzverfahren nutzen, um den Verein neu aufzustellen und langfristig zu sichern. Erste Partner hätten ihre Unterstützung zugesagt. Ziel bleibe es, den Mitgliedern weiterhin ein breites Sportangebot zu fairen Preisen anzubieten.

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