Die BMC Hotelservice & Dienstleistung GmbH aus Freising hat Insolvenz beantragt. Das Unternehmen, das seit Jahren für große Hotelketten Reinigungs- und Servicedienste übernimmt, steht unter massivem Kostendruck. Hauptgrund sind die wiederholten Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns, die den Personalaufwand erheblich verteuert haben.
Laut Mitteilung der Kanzlei dkr kuhne dr. raith rechtsanwälte PartGmbB wurde Rechtsanwalt Marc-André Kuhne vom Amtsgericht Landshut zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Betrieb beschäftigt rund 50 Mitarbeiter und ist in mehreren bayerischen Städten – darunter München, Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg und Freising – aktiv. Trotz einer grundsätzlich stabilen Auftragslage sei die finanzielle Situation angespannt, heißt es aus Kanzleikreisen.
Das Unternehmen erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von über einer Million Euro. Dennoch konnte BMC die gestiegenen Löhne nicht in ausreichendem Maße an die Hotelkunden weitergeben. Problematisch ist dabei das branchenübliche Vergütungsmodell, bei dem pro gereinigtem Zimmer bezahlt wird. Dieses System lässt bei stark steigenden Personalkosten kaum Spielraum für Kostendeckung.
Insolvenzverwalter Kuhne betont, dass BMC die Preissteigerungen nur verzögert an die Auftraggeber weiterreichen konnte, da die Verträge mit den Hotels meist langfristig abgeschlossen sind. Eine kurzfristige Anpassung sei kaum möglich gewesen. Für Dienstleister mit hohem Personalanteil wie BMC seien solche strukturellen Veränderungen besonders belastend.
Trotz des eingeleiteten Insolvenzverfahrens wird der Geschäftsbetrieb zunächst fortgeführt. Ziel ist es, den laufenden Betrieb zu stabilisieren und die bestehenden Kundenbeziehungen zu erhalten. Kuhne zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass eine Sanierung oder Fortführungslösung gefunden werden kann.