Überraschend hat die Düsseldorfer Direkt-AS GmbH Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Düsseldorf eröffnete am 26. August das Verfahren und bestellte Rechtsanwalt Till Forster von der Kanzlei White & Case LLP zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Damit reiht sich das Unternehmen in die jüngsten Zusammenbrüche der Versicherungsbranche ein, die bereits durch die Pleiten von Cogitanda und Element in den Schlagzeilen stand.
Besonders brisant: Direkt-AS arbeitete eng mit dem Versicherer Element zusammen, der als Risikoträger zahlreiche Wohngebäudeversicherungen absicherte. Nachdem Element selbst insolvent wurde und entsprechende Verträge einen Monat nach Verfahrenseröffnung endeten, geriet auch Direkt-AS unter erheblichen Druck. Der Düsseldorfer Assekuradeur war offenbar nicht mehr in der Lage, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Telefonisch ist nur noch eine Bandansage zur Element-Insolvenz zu hören, eine offizielle Stellungnahme blieb bislang aus.
Branchenkreise vermuten, dass die Schwierigkeiten zwischen beiden Unternehmen schon länger bestanden. Bereits im Frühjahr hatte Element-Insolvenzverwalter Friedemann Schade darauf hingewiesen, ein früherer Partner habe die vertraglich vereinbarte Schadenbearbeitung verweigert – ohne Namen zu nennen. Zwar bestätigte er inzwischen eine „konstruktive Zusammenarbeit“ mit dem Insolvenzverwalter von Direkt-AS, doch sei der Geschäftsbetrieb dort bereits vor der Insolvenzanmeldung weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Folge: Die Bearbeitung offener Schadensfälle gestaltet sich schwierig und langwierig.
Für Makler und Versicherungsnehmer ist die Lage weniger dramatisch als zunächst befürchtet. Laut Fachanwalt Fabian Kosch von Michaelis Rechtsanwälte betrifft die Insolvenz eines Assekuradeurs in der Regel nicht direkt den Bestand der Versicherungsverträge, da Direkt-AS lediglich als Vertreter im Auftrag der Risikoträger tätig war. Ein Sonderkündigungsrecht besteht daher üblicherweise nicht. Dennoch rät Kosch, alle Policen und Risikoträger sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls den direkten Kontakt zum Versicherer zu suchen – insbesondere, wenn die Betreuung durch Direkt-AS aktuell nicht gesichert ist.