Die Olchinger Braumanufaktur GmbH, ein kleines Brauereiunternehmen aus Oberbayern, hat nach neun Jahren am Markt Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht München bestätigte den Antrag, wie der „Münchner Merkur“ berichtet. Die finanziellen Schwierigkeiten hatten sich über mehrere Jahre hinweg aufgebaut.
Laut Geschäftsführer Guido Amendt gibt es mehrere Gründe für die wirtschaftlichen Probleme. Neben steigenden Energiekosten und einem aufwendigen Mehrwegsystem wirkte sich insbesondere der veränderte Bierkonsum negativ aus. Der Trend zu alkoholfreien Alternativen hat die Nachfrage nach klassischen Bieren spürbar reduziert. Da die Brauerei keine Ausstattung für die Herstellung alkoholfreier Biere besitzt, konnte sie von diesem Markt nicht profitieren.
Gegründet wurde das Unternehmen 2016 von Guido Amendt und Julius Langosch. Trotz der Insolvenz soll der Betrieb vorerst unter der Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Hanns Pöllmann weiterlaufen. Pöllmann, der bereits mit Insolvenzverfahren in der Region Erfahrung hat, soll nun eine Möglichkeit zur Fortführung des Standorts prüfen. Der Fokus könnte stärker auf den Direktverkauf und die Gastronomie am Gut Graßlfing gelegt werden.
In der dortigen Event-Location „Zwickelei“ und dem angeschlossenen Biergarten sollen Gäste weiterhin bewirtet werden. Zudem ist der Abverkauf der bestehenden Lagerbestände geplant, auch wenn der Flaschenverkauf eingeschränkt wird. Welche langfristigen Folgen die Insolvenz für die Olchinger Braumanufaktur sowie die angeschlossene OBM Gastro & Event GmbH haben wird, bleibt abzuwarten. Die Betreiber hoffen jedoch darauf, dass Stammkunden die Brauerei unterstützen und weiterhin vor Ort einkaufen.