Ein Unternehmen der Automobilbranche im Harz steht vor erheblichen Herausforderungen: Die Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH (GAW) sowie die dazugehörige Schlote Harzgerode GmbH haben Insolvenz angemeldet. Rund 280 Beschäftigte sind von der unsicheren Zukunft betroffen.
Hintergründe der Insolvenz
Ausschlaggebend für die Zahlungsunfähigkeit waren finanzielle Schwierigkeiten des Mutterkonzerns Schlote-Gruppe aus Hildesheim. Zudem blieben vereinbarte Abnahmemengen des Hauptkunden Volkswagen aus, was die Ertragslage weiter verschärfte. Die GAW, die unter anderem Motorengehäuse und Fahrwerksteile für VW fertigt, konnte dadurch langfristig keine stabile Wirtschaftlichkeit sichern.
Maßnahmen und Perspektiven
Das Amtsgericht Hildesheim hat einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, um die Betriebsfortführung zu prüfen. Trotz der Krise soll die Produktion vorerst aufrechterhalten werden. Mehrere Kund:innen, darunter auch Volkswagen, haben bereits signalisiert, die Lieferketten weiterhin zu unterstützen. Dies könnte ein Schlüssel zur Rettung der Standorte sein.
Gewerkschaftliche Einschätzung
Laut IG Metall war die Insolvenz absehbar, dennoch bestehe Hoffnung: Da VW auf spezifische Komponenten der GAW angewiesen ist, könnte eine Umstrukturierung die Zukunft des Zulieferers sichern. Der finanzielle Druck durch ausbleibende Aufträge bleibt jedoch eine zentrale Hürde.
Ausblick
Ob die Betriebe langfristig erhalten werden können, hängt von der Zusammenarbeit zwischen Insolvenzverwaltung, Kund:innen und Investoren ab. Klar ist: Die Insolvenz markiert einen weiteren Rückschlag für die Automobilzuliefererbranche, die bereits unter Transformationsdruck und schwankender Nachfrage leidet.