Sa. 18. Jan.. 2025

Die Düsseldorfer Hotelgruppe Lindner Hotels AG hat Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die 13 deutschen Standorte des Unternehmens, das rund 850 Mitarbeiter beschäftigt – darunter 650 Festangestellte, 96 Auszubildende und bis zu 100 Aushilfskräfte.

Der Hotelbetrieb soll jedoch fortgeführt werden. Ziel ist es, durch eine Eigenverwaltung notwendige Restrukturierungen vorzunehmen, insbesondere Pachtverträge neu zu verhandeln. Die Mitarbeiter wurden bereits informiert und ermutigt, den gewohnten Service aufrechtzuerhalten und die Gäste wie gewohnt willkommen zu heißen.

Das Amtsgericht Düsseldorf hat den Anwalt Dirk Andres als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Frank Kebekus, ein erfahrener Sanierungsexperte, unterstützt die Vorstände Frank Lindner und Christoph Scherk als Generalbevollmächtigter.

Die traditionsreiche Hotelkette wurde 1973 von Architekt Otto Lindner gegründet, als das heutige Lindner Congress Hotel am Seestern in Düsseldorf eröffnete. Über Jahrzehnte wuchs das Unternehmen zu einer der führenden Hotelgruppen Deutschlands und erweiterte sein Portfolio auf über 30 Hotels in sieben europäischen Ländern. Zuletzt ging Lindner 2022 eine strategische Partnerschaft mit der Hyatt Hotels Corporation ein.

Die Gründe für die Insolvenz liegen laut Sanierungsexperte Kebekus vor allem in den finanziellen Altlasten sowie den hohen Miet-, Energie- und Materialkosten. Hinzu kommt die anhaltende Zurückhaltung von Gästen und Unternehmen bei Buchungen, die auch Jahre nach der Corona-Pandemie noch spürbar ist.

Der Gang zum Insolvenzgericht sei der Gründerfamilie besonders schwergefallen, wie aus deren Umfeld zu hören ist. Dennoch hofft die Geschäftsführung, die Sanierung erfolgreich abzuschließen und das Unternehmen in eine stabilere Zukunft zu führen.

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