Die Insolvenz des Elektronik-Fertigungsdienstleisters Deltec stellt 400 Arbeitsplätze in der Region vor eine ungewisse Zukunft. Am vergangenen Donnerstag meldete das Unternehmen, das 1992 gegründet wurde und sich auf die Zulieferung für Automobil-, Medizin- und Industriebranchen spezialisiert hat, Insolvenz an.
Die Geschäftsführung macht vor allem die Entwicklungen im Automobilsektor und die Verlagerung von Umsätzen in Niedriglohnländer für die finanzielle Schieflage verantwortlich. Laut Rico Irmischer von der IG Metall sei die Auftragslage jedoch gut, da elektronische Leiterplatten nicht nur für Verbrennerfahrzeuge, sondern auch für Elektroautos benötigt werden. Er kritisiert, dass Deltec zu hohe Investitionen in die Verwaltung statt in die Produktion getätigt habe.
Um die Situation zu stabilisieren, prüft der vorläufige Insolvenzverwalter derzeit alle Optionen. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb fortzuführen und eine mögliche Sanierung einzuleiten. Die Gehälter der 350 Beschäftigten sind zunächst durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld bis zur offiziellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens gesichert.
Ein Verkauf des Unternehmens wird ebenfalls in Betracht gezogen. Die Zukunft von Deltec Automotive GmbH & Co. KG aus Furth im Wald hängt davon ab, ob ein geeigneter Käufer gefunden wird, der den Betrieb übernehmen und langfristig sichern kann.
Die Insolvenz des Traditionsunternehmens wirft erneut ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Elektronikbranche, insbesondere für mittelständische Betriebe in Deutschland. Neben globalen Marktveränderungen und dem Druck durch internationale Konkurrenz bleiben strategische Fehlentscheidungen oft ein schwerwiegender Faktor.
Die betroffenen Mitarbeiter bangen nun um ihre berufliche Zukunft. Ob eine Sanierung gelingt oder ein Verkauf die Rettung bringt, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Bis dahin bleibt die Unsicherheit für die 400 Beschäftigten bestehen.