Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Hagen steht vor finanziellen Schwierigkeiten und hat beim Amtsgericht Hagen einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat diesem Antrag stattgegeben und eine vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Ziel dieses Verfahrens ist es, die langfristige Stabilität des Kreisverbands zu sichern und eine nachhaltige Sanierung einzuleiten.
Die finanziellen Probleme des DRK in Hagen sind vor allem durch die gestiegenen Personalkosten infolge von Tarifsteigerungen sowie durch die erhöhten Ausgaben für Energie, Lebensmittel und Dienstleistungen bedingt. Diese zusätzlichen Belastungen konnten nicht ausreichend ausgeglichen werden, was zu den finanziellen Schwierigkeiten führte. Besonders betroffen ist der soziale Sektor, der durch die angekündigten Kürzungen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen weiter unter Druck geraten wird.
Trotz der laufenden Sanierung bleibt der Betrieb des DRK in Hagen aufrecht. Alle Einrichtungen und Dienstleistungen sollen weiterhin wie gewohnt fortgeführt werden, jedoch wird das umfangreiche Angebot auf seine wirtschaftliche Rentabilität hin überprüft. Philipp Kohn, Vorstand des DRK Kreisverband Hagen, betont, dass auch in der Eigenverwaltung alle erforderlichen Aufgaben weitergeführt werden, und dass er handlungsfähig bleibt.
Zur Unterstützung bei der Sanierung hat sich der Kreisverband eine Kanzlei für Insolvenz- und Sanierungsrecht an die Seite geholt. In den kommenden Wochen sollen konkrete Maßnahmen erarbeitet und Gespräche geführt werden, um die finanzielle Lage zu stabilisieren. Die Mitarbeiter des DRK werden in dieser Zeit durch Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit unterstützt.
Die Entscheidung, in Eigenverwaltung zu gehen, wurde getroffen, um das DRK langfristig zu retten und die nötigen Schritte zur finanziellen Erholung zu gehen. Der Kreisverband hofft, dass die Maßnahmen bald Wirkung zeigen und die Organisation gestärkt aus der Krise hervorgeht.