Di. 25. März. 2025

Vor 14 Monaten verkündete der polnische Discounter Pepco noch ambitionierte Expansionspläne für Österreich, mit dem Ziel, jährlich 30 neue Filialen zu eröffnen. Anstatt jedoch eine breite Produktpalette von Textilien, Haushaltswaren und Spielzeug anzubieten, zieht sich das Unternehmen nun zurück. Pepco hat Insolvenz am Handelsgericht Wien angemeldet, und damit wird der polnische Konzern vollständig aus Österreich ausscheiden.

Diese Entscheidung hat Auswirkungen auf 680 Mitarbeiter in 73 Filialen, deren Zukunft nun ungewiss ist. Vor dieser Entwicklung hatten bereits die Lebensmittelhändler Rewe und Lidl Interesse an der Übernahme der Mitarbeiter bekundet.

Pepco gibt an, trotz verschiedener Initiativen und struktureller Veränderungen Verluste in Österreich verzeichnet zu haben. Die Gründe dafür seien das dauerhaft zurückhaltende Konsumverhalten, die hohe Inflation, die hohen Betriebskosten und der negative wirtschaftliche Ausblick des Landes.

Einige Vermieter sehen die Ursachen für das Scheitern jedoch in selbstverschuldeten Managementfehlern des Konzerns. Sie sprechen von einer teuren Übernahme vieler Standorte, kostspieliger Ladenausstattung und einem zu hohen Personalanteil für einen Discounter. Nach ihrer Meinung wäre das Geschäft in Österreich durchaus zu retten gewesen.

Der persönliche Zugang zur Geschäftsführung war sowohl für Vermieter als auch für die meisten Mitarbeiter schwer zu finden. Ein Schreiben, das letzte Woche über das Ende der Geschäftstätigkeit informierte, war nicht unterschrieben und trug lediglich den freundlichen Gruß „Pepco“.

Die Gruppe plant, die Geschäfte in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter vorerst weiterhin zu den üblichen Öffnungszeiten geöffnet zu lassen. Sie betont, die Mitarbeiter während dieser herausfordernden Zeit bestmöglich zu unterstützen. Der Rückzug aus Österreich soll Ressourcen freisetzen, um sich auf die Märkte zu konzentrieren, die als die vielversprechendsten für das Wachstum betrachtet werden. Pepco bleibt bestrebt, Europas führender Discounter in den Kernmärkten zu werden.

Die 2015 gegründete Gruppe mit Hauptsitz in Poznań betreibt die Handelsketten Pepco und Poundland, die international unter der Marke Dealz agieren. Zusammen mit einem globalen Beschaffungsarm, PGS, arbeitet die Gruppe mit 4.800 Geschäften und 47.000 Beschäftigten in 21 Ländern. Pepco selbst ist mit 3.600 Geschäften und 31.000 Mitarbeitern in 19 europäischen Ländern vertreten.

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