Nach fast 40 Jahren muss die traditionsreiche Bäckerei Ritz aus der Oberpfalz Insolvenz anmelden. Christoph Ritz, der 28-jährige Inhaber, erklärte, dass er ohne diesen Schritt innerhalb der nächsten drei Monate zahlungsunfähig gewesen wäre. Die Entscheidung kam für ihn als notwendige „Notbremse“, da trotz zahlreicher Versuche, den Umsatz zu steigern, der Betrieb unter den hohen Rohstoffkosten und dem starken Konkurrenzdruck durch Supermärkte und günstige Backwarenanbieter litt.
Ritz wies darauf hin, dass sich das veränderte Kaufverhalten der Kunden negativ auf die Umsätze ausgewirkt habe. Zwar konnte sich die Bäckerei lange Zeit auf eine treue Stammkundschaft verlassen, jedoch reichte diese Unterstützung nicht aus, um die rückläufigen Einnahmen und gestiegenen Betriebskosten auszugleichen. In einem emotionalen Video auf dem Instagram-Account der Bäckerei beschrieb Ritz die ernste Lage: „Die Rohstoffpreise explodieren förmlich.“
Das Unternehmen, das in Stulln ansässig ist und seine Produkte hauptsächlich im Landkreis Schwandorf anbietet, betreibt vier Filialen in Stulln, Nabburg, Dürnsricht und Schwarzenfeld. Neben den Filialen zählen auch drei mobile Verkaufswagen, eine Betriebskantine in Schwandorf und das Bistro „Schmankerlwirt“ im Freibad Rieden zur Bäckerei Ritz. Im April versuchte Ritz, das Angebot des Familienunternehmens auszuweiten und übernahm zwei Filialen der Bäckerei Götz in Weiden, einer ostbayerischen Kleinstadt. Die Übernahme stellte sich jedoch als kurzlebig heraus; schon im Sommer wurden die neuen Standorte aufgrund der wirtschaftlichen Belastung wieder abgegeben.
Der vorläufige Insolvenzverwalter und Christoph Ritz bestätigten gegenüber Oberpfalz-Medien die Insolvenzmeldung. Mit Blick auf die Entwicklungen der vergangenen Monate bedauert Ritz, dass seine Bemühungen, das Familienunternehmen gegen die übermächtige Konkurrenz zu behaupten, nicht erfolgreich waren.