Der DRK-Kreisverband Braunschweig‑Salzgitter hat beim Amtsgericht einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt – das bedeutet: Ein Sachverwalter überwacht das Verfahren, während der operative Betrieb unter Kontrolle bleibt. Die Eigenverwaltung dient dem Ziel, die Organisation trotz finanzieller Schieflage weiterzuführen und langfristig zu stabilisieren.
Nach Angaben des Vorstands – darunter Nico Seefeldt Kazazi – bleibt der Kreisverband arbeitsfähig. Ein bereits erarbeitetes Sanierungskonzept soll die Grundlage für eine nachhaltige Restrukturierung sein. Inzwischen werden rund 450 Beschäftigte durch Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert.
Hauptursachen für die wirtschaftlichen Probleme sind verzögerte Immobilienveräußerungen sowie die Folgen der Corona-Pandemie und gestiegener Energiepreise. Diese Faktoren habe große Belastungen für den Verband erzeugt.
Der DRK-Kreisverband, gegründet 1948, betreibt ein breites Netz an Einrichtungen: darunter Beratungsstellen, Kitas und Rettungsdienstwachen. Mit einem jährlichen Budget von rund 20 Millionen Euro gehört er zu den bedeutenden regionalen Sozial- und Gesundheitsdienstleistern.
Trotz der Insolvenz laufen alle Dienste wie gewohnt weiter – vom Rettungsdienst bis zur Jugendhilfe. Die laufende Versorgung wird laut Pressestellungnahme nicht beeinträchtigt.
Gleichzeitig bleibt die DRK-Organisation im Blickfeld weiterer Insolvenzwellen: Auch im Krankenhaus-Sektor sind zahlreiche regionale Einheiten betroffen – deutschlandweit meldete das DRK bereits mehrere Klinik-Insolvenzen im Rahmen umfassender Krisen im Gesundheitswesen.
Der DRK-Kreisverband setzt auf Stabilisierung über Eigenverwaltung und sieht gute Chancen, seine Arbeit fortzuführen. Für Mitarbeitende und Kunden ist es beruhigend, dass zentrale Dienste weiterlaufen – ob und wie die finanzielle Erholung gelingt, hängt nun maßgeblich am Erfolg der Sanierungsmaßnahmen.