Das sächsische Maschinenbauunternehmen Kreisel GmbH & Co. KG mit Sitz in Krauschwitz hat am 31. Januar 2025 beim Amtsgericht Dresden ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Der Betrieb, spezialisiert auf den Anlagenbau und das Schüttguthandling, sieht sich mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Besonders einschneidend war ein Cyberangriff im Jahr 2024, der den Geschäftsbetrieb wochenlang lahmlegte und zur finanziellen Schieflage beitrug.
Sanierung unter Eigenregie
Das 112 Jahre alte Unternehmen mit etwa 140 Beschäftigten setzt auf eine interne Restrukturierung, um den Fortbestand zu sichern. Unterstützt wird Kreisel dabei von Enrico Schwartz, einem Sanierungsexperten der Kanzlei Schwartz Consulting, der als Geschäftsführer die Sanierung begleitet. Gehaltszahlungen sind vorerst durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld gesichert.
Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg vertritt die Gläubigerinteressen und hebt die konstruktive Zusammenarbeit mit Banken, Lieferanten und dem vorläufigen Gläubigerausschuss hervor. Verschiedene Sanierungsoptionen stehen zur Diskussion, darunter ein Insolvenzplan oder die Übernahme durch einen Investor.
Wirtschaftliche Belastungen und Zukunftspläne
Neben den Folgen des Cyberangriffs leidet Kreisel unter steigenden Rohstoff- und Energiekosten sowie den langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Um die Geschäftslage zu verbessern, setzt das Unternehmen verstärkt auf internationale Expansion. Die Erschließung neuer Märkte und der Ausbau des Vertriebsnetzes im Ausland sollen frische Impulse für das Unternehmen bringen.
Die Suche nach Investoren läuft bereits auf Hochtouren. Simon Leopold von der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, der diesen Prozess begleitet, betont die Stärken des Unternehmens: „Kreisel verfügt über eine solide Marktstellung und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.“ Trotz der aktuellen Krise sieht das Unternehmen Chancen für eine nachhaltige Neuausrichtung.