Sa. 18. Jan.. 2025

Das fränkische Familienunternehmen Riffelmacher & Weinberger GmbH (R&W) mit Sitz in Roth bei Nürnberg hat Insolvenz angemeldet, ebenso wie das Schwesterunternehmen Glasdesign GmbH. Beide Firmen gehören zu den letzten bedeutenden deutschen Herstellern von Christbaumschmuck. Die steigenden Energie- und Produktionskosten sowie der Wettbewerb mit günstiger Importware aus Asien setzten den Betrieben in den letzten Jahren massiv zu. Banken waren daher nicht mehr bereit, den Geschäftsbetrieb vorzufinanzieren.

Tradition seit 1921
R&W wurde vor über 100 Jahren gegründet. Zu den ersten Produkten des Unternehmens gehörten Lametta-Girlanden, die schnell populär wurden. Im Jahr 2012 übernahm das Unternehmen die Thüringer Baumschmuck-Firma und benannte sie in Glasdesign um. Beide Firmen beschäftigten zuletzt zusammen etwa 85 Mitarbeiter: rund 50 bei R&W und 35 bei Glasdesign.

Der Geschäftsbetrieb läuft vorerst weiter
Das Amtsgericht Nürnberg bestellte Daniel Barth von der Kanzlei Pluta zum vorläufigen Insolvenzverwalter für R&W, während André Rombach von der Erfurter Kanzlei Rombach die Verantwortung für Glasdesign übernahm. Laut Barth wird der Geschäftsbetrieb derzeit uneingeschränkt fortgeführt, und alle Produkte bleiben weiterhin lieferbar.

Zukunft noch ungewiss
Ziel der Insolvenzverwalter ist es, eine Lösung im Interesse der Mitarbeiter, Gläubiger und des Unternehmens zu finden. Eine Investorenlösung oder eine Einigung im Rahmen eines Insolvenzplans stehen dabei im Fokus. Dennoch bleibt die Zukunft der Traditionsbetriebe unsicher.

Ein harter Schlag für die Branche
Die Insolvenz der beiden Firmen stellt einen weiteren Verlust für die ohnehin stark geschrumpfte deutsche Christbaumschmuck-Industrie dar. Der harte Preiswettbewerb und die wirtschaftlichen Belastungen durch hohe Energiekosten machen es traditionellen Herstellern zunehmend schwer, im Markt zu bestehen.

Mit der Fortführung des Betriebs und den Bemühungen um eine langfristige Lösung hoffen die Insolvenzverwalter, das traditionsreiche Unternehmen und seine Arbeitsplätze zu retten. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten.

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