Di. 25. März. 2025

Der nordhessische Automobilzulieferer Bo Parts Solutions hat erneut Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, spezialisiert auf Ersatzteile für die Automobilindustrie, kämpft mit finanziellen Engpässen. Hauptursache sind der Verlust eines wichtigen Auftrags für ein Volkswagenmodell sowie ein unerwartet ausgebliebener Ersatzauftrag.

Die Standorte in Nentershausen-Dens und Sontra sollen vorerst weiter betrieben werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter Kai Dellit, der das Unternehmen bereits 2021 erfolgreich sanierte, wurde erneut mit der Prüfung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen beauftragt. Unterstützt wird er dabei von der Erfurter Kanzlei HWW Hermann Wienberg Wilhelm.

Das Unternehmen beschäftigt 73 Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter durch Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate gesichert sind. Dellit betont, dass sein Ziel der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze ist. Erste positive Signale gibt es von den wichtigsten Kunden, die ihre Unterstützung für den Fortbetrieb zugesagt haben. Dennoch bleibt die finanzielle Lage angespannt.

Bo Parts Solutions war bereits Anfang 2021 insolvent, konnte sich jedoch innerhalb von sechs Monaten unter der Führung der Investorengruppe Restart und Geschäftsführer Markus Hüter stabilisieren. Damals gelang es, die Produktion aus Ungarn zurück nach Nordhessen zu verlagern. Doch strukturelle Probleme in der Automobilindustrie setzen dem Unternehmen weiterhin zu.

2019 erzielte Bo Parts Solutions noch einen Umsatz von 13,5 Millionen Euro, bevor die Folgejahre von Verlusten geprägt waren. Die erneute Krise zeigt die Herausforderungen, mit denen mittelständische Zulieferer in der von Umbrüchen geprägten Autobranche konfrontiert sind.

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