Sa. 8. Feb.. 2025

Norderneyer Allergie- und Hautklinik meldet Insolvenz an: Gründe und Zukunftsperspektiven

Am Montag hat die Norderneyer Allergie- und Hautklinik Insolvenz beim Amtsgericht Aurich angemeldet. Zum Insolvenzverwalter wurde Axel Gerber, ein Rechtsanwalt aus Bremen, bestellt. Bereits am selben Tag machten sich Mitarbeiter seiner Kanzlei auf den Weg zur Insel, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Zudem fand eine außerordentliche Personalversammlung statt, bei der die Belegschaft über die Situation informiert wurde.

Ein Interview, das am selben Tag im „Norderneyer Morgen“ erschien, beleuchtete die Hintergründe der wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Andrea Heckelmann, eine der Gesellschafterinnen des Krankenhauses, äußerte darin, dass das Krankenhaus trotz einiger Probleme im Vergleich zu anderen Einrichtungen im Landkreis noch verhältnismäßig gut dastehe. Dennoch gestand sie ein, dass die Klinik mit 168 Betten zu groß sei, besonders da der Krankenhausbedarfsplan Niedersachsen 2023 nur 64 Betten als notwendig anerkennt. Eine komplette Station stehe derzeit leer.

Der Plan, diese ungenutzte Station in Wohnraum umzuwandeln, scheitert bislang an fehlenden finanziellen Mitteln. Auch strukturelle Anpassungen, wie die Einrichtung einer allgemeinen Station für chirurgische und internistische Fälle, könnten das Angebot der Klinik verbessern und an die Bedürfnisse der Inselbewohner anpassen. Die Umsetzung dieser Pläne ist jedoch ebenfalls von der finanziellen Situation des Krankenhauses abhängig.

Heckelmann zufolge könnte eine mögliche Lösung darin bestehen, dass die Stadt Norderney als Gesellschafterin eintritt. Alternativ wird auch die Gründung einer Stiftung in Betracht gezogen, um das Krankenhaus finanziell zu unterstützen und seine Zukunft zu sichern.

Der Insolvenzantrag macht deutlich, wie schwer es kleinere Kliniken haben, wirtschaftlich stabil zu bleiben. Die kommenden Entscheidungen – sei es eine Umstrukturierung oder die Beteiligung neuer Partner – werden ausschlaggebend für das Überleben der Norderneyer Allergie- und Hautklinik sein.

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