Die jüngste Insolvenz einer Tochtergesellschaft des schwedischen Batterieherstellers Northvolt stellt einen weiteren Dämpfer für die Energiewende und die Wirtschaftspolitik von Robert Habeck dar. Besonders der Bau der geplanten Northvolt-Batteriefabrik in Heide, Schleswig-Holstein, scheint nun gefährdet. Northvolt hatte sich durch seine aggressiven Expansionspläne in Europa und Nordamerika verschuldet, um mit günstigeren asiatischen Herstellern konkurrieren zu können. Doch die finanzielle Lage des Unternehmens hat sich zugespitzt, und die Tochtergesellschaft Northvolt Ett Expansion AB, die für den Ausbau der Produktionsanlagen in Schweden verantwortlich war, musste Insolvenz anmelden.
Die Entscheidung, das Erweiterungsprojekt in Skelleftea zu stoppen, verschärfte die Liquiditätskrise des Unternehmens. Northvolt hatte in den letzten Jahren etwa 10 Milliarden US-Dollar an Kapital durch Kredite und Investoren erhalten. Dennoch geriet der Produktionshochlauf im Hauptwerk ins Stocken, was die finanzielle Schieflage weiter verstärkte. Die Insolvenz der Expansionstochter führt nun zu erheblichen Unsicherheiten für das gesamte Unternehmen und die laufenden Projekte.
Die Northvolt Ett Expansion AB, die keine eigenen Angestellten hat, leitete den Bau des Erweiterungsprojekts. Laut Gerichtsdokumenten besaß die Einheit Ende 2023 Vermögenswerte im Wert von 10 Milliarden schwedischen Kronen. Der Konkursantrag betrifft jedoch nicht die gesamte Northvolt-Gruppe. Dennoch verdeutlicht die Pleite die Dringlichkeit der Lage, da Northvolt immer tiefer in die Liquiditätsprobleme rutscht.
Für die Energiewende-Projekte von Wirtschaftsminister Habeck ist dies ein weiterer Rückschlag. Bereits andere Vorhaben wie die Ansiedlung von Intel in Magdeburg oder der grüne Stahl bei Thyssen stehen vor massiven Herausforderungen. Auch der Wasserstoffimport aus Norwegen nach Deutschland wurde kürzlich abgesagt. Northvolt galt als wichtiger Baustein in der Strategie für die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft, aber die jüngsten Entwicklungen werfen neue Fragen auf.