Ein weiteres Bauunternehmen in der Südsteiermark steht vor dem wirtschaftlichen Aus. Die NEUCO GmbH, ansässig in Neudorf ob Wildon, hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Damit reiht sich die Firma in die wachsende Zahl zahlungsunfähiger Bauunternehmen in der Region ein. Die Schulden des Unternehmens belaufen sich auf etwa 626.000 Euro, von der Insolvenz betroffen sind rund 60 Gläubiger sowie 15 Mitarbeiter.
Hintergründe der Insolvenz
Die NEUCO GmbH ist auf die Installation und den Vertrieb von Schraubfundamenten für verschiedene Bauprojekte spezialisiert. Ihre Dienstleistungen kommen in Bereichen wie Wohnbau, Tiefbau sowie Holz- und Stahlkonstruktionen zum Einsatz. Auch Photovoltaikanlagen auf Freiflächen zählen zu den wichtigen Geschäftsfeldern des Unternehmens. Laut NEUCO haben insbesondere steigende Zinsen und fallende Strompreise das Geschäft mit Photovoltaikanlagen stark beeinträchtigt, was letztlich zur finanziellen Schieflage führte. Hinzu kommt eine generelle Zurückhaltung bei Investitionen durch kleine und mittlere Betriebe, die sich negativ auf das Auftragsvolumen auswirkte.
Sanierungsplan in Arbeit
Trotz der angespannten Situation strebt die Geschäftsführung einen Fortbestand des Unternehmens an. Im Rahmen eines Sanierungsplans sollen die Gläubiger eine Rückzahlung von 30 Prozent ihrer Forderungen innerhalb der nächsten zwei Jahre erhalten. Dafür wurde ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, was dem Unternehmen die Möglichkeit geben soll, den Betrieb unter Aufsicht weiterzuführen.
Der zuständige Insolvenzverwalter Gerhard Petrowitsch, der in Leibnitz tätig ist, hat die Gläubiger darüber informiert, dass weitere Forderungen bis zum 12. November angemeldet werden können.
Wachsende Insolvenzen in der Bauwirtschaft
Die Insolvenz der NEUCO GmbH ist kein Einzelfall. In der südsteirischen Bauwirtschaft häufen sich in letzter Zeit die Firmenpleiten, was unter anderem auf steigende Zinsbelastungen, erhöhte Rohstoffkosten und eine schwache Auftragslage zurückzuführen ist. Der Druck auf Unternehmen in der Branche nimmt weiterhin zu, und es bleibt abzuwarten, ob der Sanierungsplan von NEUCO eine langfristige Lösung bieten kann.