Im Februar trat die ace Group (advanced clean energy Group) mit dem Ziel an, der größte deutsche Full-Service-Partner für langfristig orientierte B2B-Kunden im Bereich Erneuerbare Energien zu werden. Dafür schlossen sich drei Unternehmen zusammen: Adler Smart Solutions, HMB und Charge Construct, ein Schnelllade-Projektentwickler aus Ingolstadt. Ihr gemeinsames Ziel war es, B2B-Lösungen in den Bereichen Photovoltaik-Anlagen, Schnellladeinfrastruktur und Stromspeicher anzubieten.
Die Insolvenz eines der beteiligten Unternehmen überschattet nun jedoch diese Ambitionen. Am 27. September wurde ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Adler Smart Solutions GmbH am Amtsgericht Hamburg eröffnet. Rechtsanwältin Jennie Best wurde als vorläufige Insolvenzverwalterin bestellt. Das Gericht nannte Dienstleistungen von der Gebäudeverwaltung bis hin zu Photovoltaikanlagen und Ladestationen als Tätigkeitsfeld der GmbH. Trotz der Fokussierung auf zukunftsweisende Technologien geriet Adler in finanzielle Schwierigkeiten. Das Unternehmen arbeitete zuletzt eng mit Shell am Ausbau der Ladeinfrastruktur zusammen und hatte Anfang 2023 den Wachstumsinvestor EMERAM an Bord geholt.
Innerhalb der ace Group war Adler insbesondere für den Bereich „Photovoltaik auf Gebäuden“ zuständig und führte vor allem Großprojekte auf Fabrikdächern durch. Dieser Geschäftsbereich soll in den letzten Monaten jedoch an Stabilität verloren haben. Dennoch bleibt die ace Group insgesamt stark, da die anderen Partner, die HMB GmbH aus Meppen und Charge Construct, weiterhin erfolgreich am Markt agieren.
Adrian Zierer, Mitgründer von Charge Construct, betonte in einem Statement, dass sowohl Charge Construct als auch HMB von der Insolvenz unberührt bleiben. Beide Unternehmen nehmen weiterhin Kundenaufträge an und arbeiten uneingeschränkt weiter. Die Führungsebene der ace Group wird sich jedoch verändern: Tajo Adler, Gründer von Adler Smart Solutions, wechselt zum Jahreswechsel in den Beirat. Ein neuer CEO für die ace Group soll Anfang des kommenden Jahres benannt werden.
Die ursprünglichen Umsatzziele der ace Group für 2024 beliefen sich auf 150 Millionen Euro. Ob dieses Ziel angesichts der aktuellen Entwicklungen gehalten werden kann, ist unklar. Langfristig peilt die Gruppe jedoch weiterhin ein organisches und anorganisches Wachstum auf 500 Millionen Euro bis 2027 an. Ziel der ace Group ist es, mit Full-Service-Paketen für Großkunden aus den Bereichen Energie, Logistik und Handel zu punkten.