Ein traditionsreicher Elektronikhersteller aus NRW, die Firma Astro Strobel aus Bensberg bei Bergisch-Gladbach, hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das seit 77 Jahren Handelsunternehmen, Handwerksfirmen und Systemanbieter mit elektronischen Geräten und Systemlösungen beliefert, insbesondere im Bereich Kabelfernsehen, Satellitenempfang und IPTV-Technik, geriet aufgrund von Lieferkettenproblemen in Schwierigkeiten.
Diese Lieferkettenprobleme wurden zunächst durch die Corona-Pandemie und später durch den Ukraine-Krieg ausgelöst. Ein weiterer Schlag war die Stornierung eines Großauftrags, was die finanzielle Lage des Unternehmens weiter verschärfte. Geschäftsführer Herbert Strobel erklärte, dass die Liquiditätssituation außergerichtlich nicht mehr verbessert werden konnte, weshalb der Gang zum Amtsgericht Köln unausweichlich war. Am 10. Juli wurde dort der Insolvenzantrag offiziell gestellt.
Trotz der schwierigen Situation gibt es Hoffnung auf eine Sanierung. Insolvenzverwalter Thomas Ellrich betonte, dass die Grundvoraussetzungen dafür vorhanden seien, da das operative Geschäft grundsätzlich gesund sei. Kunden und Lieferanten setzen ihre Bestellungen und Lieferungen fort, was für Stabilität sorgt. Der Geschäftsbetrieb wird zunächst weitergeführt, und die Löhne der 115 Mitarbeiter werden über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gezahlt.
Herbert Strobel zeigte sich zuversichtlich und schrieb auf der Webseite des Unternehmens: „Die Insolvenzeinleitung ist ein einschneidender Moment für unser Unternehmen, aber ich bin davon überzeugt, dass wir gestärkt daraus hervorgehen werden.“ Erste Gespräche mit potenziellen Investoren wurden bereits geführt, um eine langfristige Lösung zu finden.
Astro Strobel steht nun vor der Herausforderung, seine finanzielle Situation zu stabilisieren und einen Investor zu finden, der das Unternehmen unterstützt. Trotz der aktuellen Krise zeigt sich das Unternehmen kämpferisch und hofft, seine langjährige Tradition fortsetzen zu können.