So. 16. Feb.. 2025

Die Firma Flabeg Automotive Germany, spezialisiert auf Glasveredelung, befindet sich erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Am Montag wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem bereits 2020 ein ähnlicher Fall auftrat und im letzten Jahr Entlassungen folgten. Matthias Braun, Pressesprecher der renommierten Kanzlei Schultze & Braun, sieht dennoch Hoffnung.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, befindet sich derzeit in Furth im Wald, wo er konstruktive Gespräche mit der Belegschaft, Lieferanten und Kunden geführt hat. Böhm betont, dass eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei der Sanierung besteht und er gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung sieht.

Das Hauptziel des vorläufigen Insolvenzverfahrens ist der Erhalt des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze. Dies könnte durch eine Sanierung aus eigener Kraft oder den Einstieg eines Investors erreicht werden. Für die Kunden von Flabeg, hauptsächlich aus dem Automotivebereich, hat der Insolvenzantrag keine Auswirkungen. Der Geschäftsbetrieb und die Produktion in Furth im Wald laufen uneingeschränkt weiter, und Projekte sowie Aufträge werden in gewohnter Qualität geplant, gefertigt und ausgeliefert.

Ein wesentlicher Grund für die finanzielle Schieflage von Flabeg sind die herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen im Automotivebereich. Besonders die sinkenden Verkaufszahlen von E-Autos haben direkte Auswirkungen auf die Bestellungen bei Flabeg. Böhm erklärt, dass die Firma durch ihre Spezialisierung auf die Verarbeitung von Glas und die Verbindung von Glas mit anderen Werkstoffen zu den führenden Unternehmen in diesem Segment gehört. Auch in E-Autos kommen Flabeg-Produkte zum Einsatz.

Die finanzielle Stabilisierung von Flabeg Automotive Germany soll bis Ende September erreicht werden. Böhm und sein Team wollen die Zeit nutzen, um bereits eingeleitete Maßnahmen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und Gespräche mit potenziellen Investoren weiterzuführen. Böhm betont die Zuversicht, dass diese Bemühungen erfolgreich sein werden.

Zusammen mit der Geschäftsführung hat Böhm die Belegschaft über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Die Löhne und Gehälter der fast 190 Mitarbeiter sind bis mindestens Ende September gesichert. Flabeg bleibt ein bedeutendes Unternehmen in der Glasveredelung, trotz der aktuellen Herausforderungen.

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