Das Amtsgericht Münster hat den Beginn des Insolvenzverfahrens für das in Bocholt ansässige Unternehmen eingeleitet.
Gigaset, der renommierte Hersteller von Telefonen im Münsterland, ist vielen Verbrauchern durch seine weit verbreiteten Geräte bekannt, die täglich von zahlreichen Menschen genutzt werden.
Der Marktführer aus Nordrhein-Westfalen sieht sich nun mit den Herausforderungen eines Regelinsolvenzverfahrens konfrontiert, nachdem das Amtsgericht Münster offiziell das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gigaset AG eröffnet hat, wie das Unternehmen auf seiner offiziellen Website bekannt gab.
Bereits im September 2023 hatte Gigaset einen Insolvenzantrag gestellt und erklärt, zahlungsunfähig zu sein. Ein wesentlicher Grund hierfür sei ein unerwarteter und beträchtlicher Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2023.
Die Nachfrage nach Gigaset-Produkten hat sich nach Angaben des Unternehmens deutlich verringert, da Käufer in Deutschland und Europa zunehmend zurückhaltender geworden sind.
Für die Gigaset Communications GmbH wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Trotz dieser Herausforderungen hat das Unternehmen seine Aktivitäten in der Entwicklung, Produktion und im Vertrieb von DECT-Schnurlostelefonen unverändert fortgeführt.
Der Gang in die Regelinsolvenz markiert einen entscheidenden Schritt für Gigaset, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen und strategische Maßnahmen zur Sanierung einzuleiten. Es wird darauf hingewiesen, dass das Unternehmen trotz dieser Entwicklungen weiterhin seine zentralen Geschäftsbereiche aufrechterhalten hat, um die Fortführung seiner Aktivitäten sicherzustellen.
Update 25.01.2024: Übernahme des Geschäfts durch VTech
Nachdem Gigaset im Spätsommer 2023 überraschend Insolvenz anmelden musste, hat das deutsche Traditionsunternehmen nun einen Käufer gefunden. Gigaset gab bekannt, dass das Hongkonger Unternehmen VTech über seine Tochtergesellschaft Snom Solution GmbH ab dem 2. April 2024 den gesamten Geschäftsbetrieb übernimmt, einschließlich der Produktionsstätten in Bocholt. VTech, spezialisiert auf elektronische Lernprodukte für Babys und Vorschulkinder, plant, durch den Erwerb seine Position im Bereich Schnurlostelefone zu stärken und die Produktionspräsenz in Europa zu intensivieren. Gigaset hatte im September 2023 Insolvenz angemeldet, aufgrund unerwarteter Umsatzrückgänge und einer schlechter als erwarteten Geschäftsentwicklung. Die geplante Neuausrichtung und Zukunftssicherung des operativen Geschäftsbetriebes sollen nun durch den Verkauf an VTech erfolgen.