Mehrere Gesellschaften der Sun-Contracting-Gruppe aus Linz haben Eigenanträge auf Konkurs gestellt. Betroffen sind fünf Linzer Einheiten; die Verbindlichkeiten summieren sich nach Angaben von Creditreform und dem Alpenländischen Kreditorenverband auf knapp 47 Millionen Euro. Die betroffenen Firmen sollen nicht fortgeführt werden.
In Österreich sind von den Insolvenzen 33 Arbeitsplätze direkt betroffen: 17 Mitarbeiter bei der Sun Contracting Engineering GmbH und 16 bei der Sun Contracting Solutions GmbH. Bei den übrigen betroffenen Gesellschaften waren laut Registereinträgen keine Beschäftigten gemeldet.
Als Ursachen werden mehrere Faktoren genannt: Ein starker Preisrückgang für Solarstrom, gestiegene Projektkosten und ein Geschäftsmodell, das hohe Anfangsinvestitionen erforderte und diese erst über die Laufzeit der Anlagen hätte tragen sollen. Dadurch geriet die Liquidität in Schieflage, während die Aktiva den Verbindlichkeiten deutlich unterlegen waren.
Die Insolvenzanträge wurden am Landesgericht Linz eingebracht; Creditreform führt Passiva von rund 46,98 Millionen Euro an, während die Aktiva deutlich geringer bewertet werden. Parallel laufen Berichte zufolge Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wegen Verdachts auf Betrug und Untreue, die bereits Hausdurchsuchungen nach sich gezogen haben.
Für Kunden, Anleger und Landwirte, die Flächen vermietet oder über Crowdfunding in Projekte investiert hatten, bedeutet die Abwicklung erhebliche Verluste: Nachrangige Forderungen und Projektbeteiligungen dürften im Insolvenzverfahren nur begrenzt befriedigt werden.
Die Sun-Contracting-Gruppe war als Komplettanbieter für Photovoltaiklösungen in mehreren Ländern aktiv und hatte sich auf Finanzierung, Errichtung und Betrieb von Solaranlagen spezialisiert. Ob und in welcher Form Teile des Geschäfts über Käufer oder Sanierungsmaßnahmen erhalten werden können, ist derzeit offen und hängt von den laufenden Verfahren und möglichen Übernahmeanfragen ab.
(Anmerkung: Angaben basieren auf aktuellen Berichten österreichischer Medien, Behördenangaben und Wirtschaftsinformationsdiensten.)