Der Brillengroßhändler Wagner + Kühner aus Bad Kreuznach steckt in finanziellen Schwierigkeiten und hat Insolvenz beantragt. Der Geschäftsbetrieb soll jedoch fortgeführt werden, während nach einem Investor gesucht wird, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Das 1945 gegründete Unternehmen beliefert seit Jahrzehnten überwiegend kleine und mittelständische Optikerbetriebe in Deutschland. In den letzten Monaten ist die Nachfrage jedoch spürbar zurückgegangen. Als Ursache werden die allgemein angespannte Konsumstimmung und globale Unsicherheiten genannt, die zu einem deutlichen Rückgang im Bestellvolumen führten.
Zusätzlich wurde das Unternehmen durch die schwere Erkrankung des Gesellschafters belastet, wodurch wichtige Entscheidungen verzögert wurden. Die Kombination aus wirtschaftlichem Abschwung und interner Führungskrise führte letztlich zur Insolvenzanmeldung, die am 25. Juni 2025 beim Amtsgericht Bad Kreuznach eingereicht wurde.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Jens Lieser eingesetzt. Für die 28 Beschäftigten wurde bereits Insolvenzgeld beantragt, sodass deren Löhne zunächst abgesichert sind. Lieser betonte, dass Wagner + Kühner trotz der aktuellen Lage über stabile Kundenbeziehungen, ein bewährtes Geschäftsmodell und erfahrene Mitarbeiter verfüge.
Der Vertrieb an bestehende Kunden wird ohne Unterbrechung fortgesetzt. Ziel ist es, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig eine Lösung mit einem finanzstarken Partner zu erarbeiten. Die Suche nach einem geeigneten Investor hat bereits begonnen. Langfristig soll das Unternehmen wieder auf stabile Beine gestellt werden.