Fr. 13. Juni. 2025

Die irische Fluggesellschaft Cityjet steckt erneut in ernsthaften Schwierigkeiten. Nach einem erfolglosen Restrukturierungsversuch hat das Unternehmen nun gerichtlichen Schutz vor Gläubigern beantragt. Ausschlaggebend dafür war vor allem der Verlust eines zentralen Partners: Die Lufthansa Group wird die Zusammenarbeit mit Cityjet einstellen, was erhebliche finanzielle Folgen nach sich zieht.

Strategiewechsel der Lufthansa trifft Cityjet hart

Bisher hatte Cityjet Regionalflugzeuge sowie Crews für die Lufthansa und Brussels Airlines bereitgestellt. Doch die Lufthansa ändert ihre Wetlease-Politik und setzt künftig auf Air Baltic. Für Cityjet bedeutet dies einen schweren Rückschlag, da das Geschäftsmodell maßgeblich auf solchen Dienstleistungen basiert. Ohne diesen Großauftrag droht eine kritische Einnahmelücke.

Fusion bringt nicht den erhofften Erfolg

Trotz der im vergangenen Jahr vollzogenen Fusion mit der spanischen Air Nostrum konnte Cityjet die wirtschaftliche Talfahrt nicht stoppen. Aktuell beläuft sich das Minus auf etwa 38,5 Millionen Euro – zwar weniger als während der Insolvenz 2020, aber dennoch existenzbedrohend.

Enges Geschäftsfeld mit hohem Risiko

Cityjet verfügt über 21 Regionaljets und konzentriert sich ausschließlich auf ACMI-Dienstleistungen, also das Vermieten von Flugzeugen, Personal und Wartung. Eigenen Linienverkehr bietet die Airline nicht an. Doch der Wetlease-Markt ist stark umkämpft und von wenigen Großkunden abhängig, was das Unternehmen besonders verwundbar macht.

Ungewisse Aussichten für Mitarbeiter und Unternehmen

Wann und ob eine Rettung gelingt, ist unklar. Entscheidungen zur weiteren Vorgehensweise werden frühestens nach Mai 2025 erwartet. Für die etwa 450 Beschäftigten bedeutet dies eine Phase der Unsicherheit, während das Unternehmen um sein Überleben kämpft.

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