So. 16. Feb.. 2025

Die „Halberstädter Konserven GmbH“, eine Tochtergesellschaft des traditionsreichen Unternehmens „Halberstädter Würstchen“, hat Ende Dezember erneut Insolvenz angemeldet – das zweite Mal innerhalb von 13 Monaten. Trotz dieser schwierigen Situation zeigt sich der Insolvenzverwalter, Nico Kämpfert von der Beratungsgesellschaft Innovatis, zuversichtlich. Erste Vereinbarungen mit Handelspartnern seien bereits getroffen worden, was auf eine positive Entwicklung hindeute.

Grundlage der Insolvenz und aktuelle Maßnahmen
Die Tochtergesellschaft, die für das Befüllen von Gläsern und Konserven am Standort Halberstadt verantwortlich ist, kämpft vor allem mit einem schwachen Absatzmarkt. Schon die erste Insolvenz Anfang Dezember 2023 wurde durch steigende Energie- und Personalkosten ausgelöst. Dennoch bleiben die Arbeitsplätze der 57 Mitarbeitenden der Konserven GmbH sowie der gesamten Unternehmensgruppe, die insgesamt 164 Beschäftigte zählt, vorerst gesichert. Laut Kämpfert ist ein Stellenabbau nicht vorgesehen.

Optimismus für die Zukunft
Der Insolvenzverwalter rechnet mit einem stabileren Wachstum bis Ende des ersten Quartals 2025. Unterstützt wird dies durch neue Projekte im Lebensmittelhandel, die zusätzliche Einnahmen generieren sollen. Die Geschäftsführung bleibt weiterhin unter der Leitung von Stefan Nitsch, der die Firma erst im Frühjahr 2024 nach einer Neugründung übernommen hatte.

Tradition und Innovation: Die Geschichte hinter den „Halberstädter Würstchen“
Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1883 zurück, als Friedrich Heine die Firma in Sachsen-Anhalt gründete. 1896 revolutionierte Heine die Haltbarkeit von Würstchen durch Räucherverfahren und führte die Verpackung in Konservendosen ein. Diese Innovation, geboren aus der Notlage einer abgesagten Großveranstaltung, prägt das Unternehmen bis heute.

Nach der Übernahme durch Ulrich Nitsch im Jahr 1992 und Investitionen von über 30 Millionen Euro konnte die Marke „Halberstädter Würstchen“ erfolgreich saniert werden. Heute sind die Produkte, die aus Schweine- und Rindfleisch im Naturdarm hergestellt und über Buchenholz geräuchert werden, europaweit als geschützte geografische Angabe anerkannt.

Ein Blick nach vorne
Die Herausforderung für die „Halberstädter Konserven GmbH“ bleibt, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten. Die Kombination aus innovativen Maßnahmen und der Bewahrung traditioneller Herstellungsverfahren gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass sich das Traditionsunternehmen stabilisieren und langfristig am Markt behaupten kann.

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