So. 16. Feb.. 2025

Der Traditionsverein KFC Uerdingen steht vor einer neuen Krise: Das Finanzamt Krefeld hat beim Amtsgericht Krefeld einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Nach monatelanger Unsicherheit herrscht nun Gewissheit – der Regionalligist ist zahlungsunfähig. Der Vorstand des Vereins hat sich in einer Stellungnahme zur dramatischen Lage geäußert.

Finanzielle Schieflage und fehlende Sponsoren

Die finanzielle Situation des KFC Uerdingen hat sich seit Monaten kontinuierlich verschlechtert. Vorstand Dirk Röthig, der seit Oktober 2024 im Amt ist, erklärt, dass trotz intensiver Bemühungen keine ausreichenden Mittel eingeworben werden konnten, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Ein wesentlicher Faktor sei das Ausbleiben zugesicherter Sponsoringverträge gewesen. Zudem hätten sich weitere potenzielle Unterstützer ohne vorherige Insolvenz nicht zum Engagement bereit erklärt.

„Es tut uns sehr leid für die vielen treuen Fans und die engagierte Mannschaft um Trainer René Lewejohann“, so Röthig. „Aber der Antrag auf Insolvenz war letztlich alternativlos.“

Erschreckender Schuldenanstieg

Bereits zu Beginn der aktuellen Spielzeit im Sommer 2024 betrug das Defizit des Vereins rund 600.000 Euro. Bis zum Oktober, als Röthig und sein Vorstandskollege Peter Kahstein ihre Ämter antraten, war das Minus auf etwa eine Million Euro angewachsen. Seitdem sei der Schuldenberg durch immer neue Korrekturen des Finanzbedarfs für die Mannschaft rapide gestiegen. Laut Röthig beliefen sich die Kosten für das Team in der laufenden Saison auf rund 1,4 Millionen Euro – eine Summe, die für einen Viertligisten ohne gesicherte Finanzierung schlichtweg zu hoch sei.

Prognosen zeigen, dass bei gleichbleibenden Kosten am Ende der Spielzeit ein Defizit von etwa 2,2 Millionen Euro droht. „Ein weiteres Herausschieben hätte die Situation nur verschlimmert“, betont Röthig.

Hoffnung auf Rettung durch einen Insolvenzverwalter

Der Vorstand setzt nun auf die Unterstützung eines Insolvenzverwalters, um den Verein zu retten. Röthig kritisiert in diesem Zusammenhang auch die bisherige Vereinsführung: „Die Lösungen, die angeblich gefunden wurden, waren leider keine. Stattdessen wurde ein Luftschloss nach dem anderen gebaut.“

Ein harter Schlag für Fans und Mannschaft

Die Nachricht ist ein schwerer Schlag für die Fans und die Spieler des Vereins, die trotz der schwierigen Rahmenbedingungen stets kämpferisch geblieben sind. „Wir hoffen, dass dieser Schritt eine Chance bietet, den Verein nachhaltig zu sanieren und wieder auf solide Füße zu stellen“, erklärt Röthig abschließend.

Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu klären, ob der KFC Uerdingen eine Zukunft hat – und in welcher Form. Klar ist: Der Traditionsverein steht an einem Wendepunkt, der über sein weiteres Bestehen entscheiden wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert