Das Automobilzulieferunternehmen iwis mechatronics aus Schwaigern hat Insolvenz angemeldet. Der Antrag wurde am Dienstag beim Amtsgericht Heilbronn eingereicht, das am darauffolgenden Mittwoch die vorläufige Eigenverwaltung bestätigte. Diese Form des Insolvenzverfahrens ermöglicht es dem Unternehmen, seine Geschäfte zunächst eigenständig weiterzuführen, während ein vorläufiger Sachwalter den Prozess begleitet und die finanzielle Lage überwacht. Welche Auswirkungen dies auf die Belegschaft hat, ist derzeit unklar.
Zuvor war das Unternehmen bereits in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, nachdem es einigen Auszubildenden kurz vor Beginn ihrer Lehre gekündigt hatte. Dieser Schritt sorgte für Besorgnis und Unverständnis in der Region. Obwohl das Unternehmen den Insolvenzantrag nicht kommentiert, will es ihn auch nicht dementieren. Ähnlich zurückhaltend äußerte sich der Betriebsrat: Betriebsratsvorsitzender Martin Stäbe erklärte, man könne das Insolvenzverfahren weder bestätigen noch abstreiten. Er wies jedoch darauf hin, dass am Tag der Antragstellung eine Mitarbeiterversammlung abgehalten wurde, nannte jedoch keine weiteren Details.
Mit der angeordneten vorläufigen Eigenverwaltung bleibt das Management vorerst in der Lage, operative Entscheidungen zu treffen, während der Sachwalter den Restrukturierungsprozess überwacht. Ziel dieses Verfahrens ist es, dem Unternehmen eine Chance zur Sanierung zu geben und möglicherweise eine Schließung oder Zerschlagung zu verhindern.
Die Automobilzulieferindustrie steht derzeit vor großen Herausforderungen, darunter Lieferengpässe, steigende Materialkosten und der Wandel hin zur Elektromobilität. Diese Faktoren haben auch bei iwis mechatronics zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten geführt, die schließlich in die Insolvenz mündeten. Wie das Unternehmen diese Situation meistern wird und ob es eine Zukunft für die rund 200 Mitarbeiter gibt, bleibt abzuwarten. Der Ausgang des Verfahrens wird darüber entscheiden, ob iwis mechatronics den Betrieb fortsetzen oder abgewickelt werden muss.