Es hätte eine große Erfolgsgeschichte werden können: Das Allgäuer Unternehmen Numbat galt als Vorreiter in der E-Mobilität mit einem innovativen Ladesäulen-Konzept. Doch kürzlich musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, was die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland in Frage stellt.
Numbat stellte Ladesäulen her, die nicht nur als Ladepunkte für Elektroautos dienten, sondern auch als Batteriespeicher und Werbeträger fungierten. Das Unternehmen erfreute sich wachsender Beliebtheit und wurde 2024 unter den 50 einflussreichsten Technologieunternehmen Europas gelistet. Mit 130 Mitarbeitern in Kempten schien Numbat auf der Überholspur zu sein.
Doch hinter den Kulissen schlichen sich Probleme ein. Der Markt für Elektroautos war unsicher, und interne Fehler belasteten das Unternehmen. Laut Marketing-Chef Uli Benker führten eine negative Marktentwicklung und ein Rückgang des Interesses von Investoren zu dieser prekären Lage. Der Absatz von Elektroautos sank dramatisch, nachdem die Bundesregierung Kaufprämien gestrichen hatte, was die Nachfrage erheblich reduzierte.
Neben den sinkenden Verkaufszahlen trugen auch bürokratische Hürden zum Scheitern von Numbat bei. Für die Installation von Ladesäulen auf Supermarkt-Parkplätzen benötigten die Betreiber oft Genehmigungen von Eigentümern, was zu langen Verzögerungen führte. Zudem machte die „Parkplatzverordnung“ den Ausbau von Ladesäulen komplizierter, da bestehende Parkplätze nicht einfach in Ladesäulen umgewandelt werden konnten.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es bei Numbat den festen Willen zur Restrukturierung. Geschäftsführer Martin Schall und Marketing-Chef Benker glauben an die Innovationskraft ihres Unternehmens und an die Zukunft der E-Mobilität. Sie sind optimistisch, dass Numbat mit den richtigen Anpassungen und einem klareren Bekenntnis zur E-Mobilität eine zweite Chance erhalten kann. In einer Zeit, in der der Wandel zur nachhaltigen Mobilität wichtiger denn je ist, bleibt die Hoffnung, dass Numbat als Beispiel für die Herausforderungen und Chancen in diesem Bereich dient.