Die Styleboom Textilhandels GmbH & Co. KG, die den bekannten Online-Shop Seventyseven betreibt, hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Kleve eröffnete ein vorläufiges Insolvenzverfahren, wie Fashionunited unter Berufung auf die Unternehmensberatung Falkensteg berichtet. Peter Minuth von der Kanzlei ADKL wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt, unterstützt von Falkensteg.
Die Insolvenz des Unternehmens, das 2009 gegründet wurde und als Pionier im deutschen Mode-Onlinehandel gilt, wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt: die zögerliche Kaufbereitschaft der Kunden, steigende Retourenquoten und verstärkten Wettbewerb aus China im E-Commerce. Zudem führten Investitionen in automatisierte Logistikprozesse zu höheren Fixkosten, die durch den rückläufigen Umsatz nicht ausgeglichen werden konnten.
Seventyseven bietet Eigenmarken sowie preisgünstige Fremdmarken für Damen, Herren und Kinder über seine Online-Plattformen an. Das Unternehmen hat sein Sortiment kontinuierlich erweitert und vertreibt mittlerweile bekannte Marken wie Only, Vero Moda, Jack & Jones, Alpha Industries und Tom Tailor. Der Hauptsitz von Styleboom befindet sich in Geldern, Nordrhein-Westfalen.
Der Insolvenzverwalter erklärt: „Ich werde zunächst die operativen und finanziellen Sanierungsmöglichkeiten prüfen. Mein Ziel ist es, das Modeunternehmen zu sanieren.“ Der Geschäftsbetrieb und die Online-Shops werden fortgeführt, und die Kunden erhalten weiterhin Lieferungen. Die Gehälter der etwa 80 Mitarbeiter werden durch Insolvenzgeld bezahlt. Parallel dazu wird nach potenziellen Investoren im Rahmen eines M&A-Prozesses gesucht.