Die Insolvenzwelle, die deutsche Unternehmen in den letzten Tagen heimsucht, hat nun auch ein langjähriges Traditionsunternehmen aus Thüringen erfasst. Mit fast einem Jahrhundert Firmengeschichte steht die Efbe Elektrogeräte GmbH aus Bad Blankenburg vor dem Aus.
Die Entscheidung, Insolvenz anzumelden, fiel Mitte März aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage. Nun liegt die Zukunft des Unternehmens in den Händen des Amtsgerichts Gera, das die Insolvenzverwaltung angeordnet hat. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Sanierungsexperte und Rechtsanwalt Kai Dellit von hww herrmann wienberg wilhelm eingesetzt.
Die bevorstehende Sanierung ist ein Hoffnungsschimmer für die Efbe Elektrogeräte GmbH. Die Sicherung der Löhne der 26 Beschäftigten für drei Monate über Insolvenzgeld bietet zumindest vorübergehende Stabilität. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dellit betont die Dringlichkeit, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu bewerten und Maßnahmen zur Sanierung einzuleiten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Loslösung des Unternehmens von der belgischen Muttergesellschaft TKG SRL, deren Insolvenzantrag bereits gestellt wurde.
Die Geschichte von Efbe Elektrogeräte reicht fast ein Jahrhundert zurück und ist geprägt von Innovation und Wandel. Ursprünglich im Jahr 1930 von Franz Baumgartner gegründet, begann das Unternehmen als Spezialfabrik für Heizkissen und elektrische Apparate. Trotz Zwangsübernahmen in der DDR-Zeit konnte das Unternehmen nach der Reprivatisierung im Jahr 1993 seinen Weg fortsetzen und sich als innovativer Hersteller etablieren.
Heute ist Efbe Elektrogeräte ein angesehener Einzel- und Großhändler für elektrische Haushaltsgeräte und Designprodukte, wobei einige Produkte sogar aus eigener Produktion stammen.
Die Insolvenz von Efbe Elektrogeräte reiht sich in eine Reihe von Unternehmenspleiten ein, die Deutschland derzeit erlebt. Die hohen Energiekosten und die bürokratischen Hürden belasten die Wirtschaft zunehmend. Trotz der Hoffnungen auf das Wachstumschancengesetz, das letztendlich enttäuschte, sucht die Politik weiterhin nach Lösungen, um die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern.