Mi. 16. Juli. 2025

Die Feldmuehle GmbH mit Sitz in Uetersen in Schleswig-Holstein steht erneut vor großen Herausforderungen: Zum dritten Mal innerhalb von sieben Jahren hat das Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Rund 200 Mitarbeiter sind betroffen. Der Geschäftsbetrieb läuft zunächst weiter.

Als Gründe für die erneute wirtschaftliche Schieflage nennt die Geschäftsführung stark gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe, die durch Preisanpassungen nicht ausgeglichen werden konnten. Gleichzeitig blieb die Nachfrage unter den Erwartungen zurück. Bereits in den Jahren 2018 und 2019 war Feldmuehle in ein Insolvenzverfahren geraten und hatte damals die Belegschaft halbiert.

Trotz der angespannten Lage wird die Produktion fortgeführt. Über das Pfingstwochenende stand der Betrieb vorübergehend still, inzwischen laufen die Maschinen wieder. Die Verantwortlichen sehen in der Eigenverwaltung die Chance, die notwendigen Veränderungen eigenständig umzusetzen. Ziel ist es, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, Effizienzpotenziale zu heben und einen Investor zu finden.

Als vorläufiger Sachwalter begleitet ein erfahrener Restrukturierungsexperte das Verfahren. Die Beschäftigten erhalten vorerst bis Ende Juli Insolvenzgeld. In diesem Zeitraum soll ein tragfähiger Sanierungsplan erarbeitet und verhandelt werden.

Feldmuehle ist auf die Herstellung von Spezialpapieren, insbesondere für Etiketten und Verpackungen, spezialisiert. Die Produkte kommen international zum Einsatz, unter anderem in der Lebensmittel-, Konsumgüter- und Druckindustrie. Trotz der wiederholten Krisen zählt das Unternehmen weiterhin zu den bedeutenden Papierherstellern in der Region.

Die nächsten Wochen sind entscheidend: Gelingt es, einen geeigneten Investor zu gewinnen und strukturelle Maßnahmen umzusetzen, könnte das Unternehmen erneut die Kurve bekommen. Die Belegschaft hofft auf eine nachhaltige Lösung – andernfalls droht der traditionsreichen Papierfabrik das endgültige Aus.

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