Fr. 3. Jan.. 2025

Das Bonner Traditionsunternehmen Kessler & Comp. GmbH & Co. KG, hat Insolvenz angemeldet. Seit 1905 produziert Kessko Kuvertüre, Marzipanrohmasse und Eispasten, die an Konditoreien und Eiscafés vertrieben werden. Mitte Juli reichte Kessko den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bonn ein, dem stattgegeben wurde. Die stark gestiegenen Rohstoffpreise, insbesondere für Zucker und Kakao, sind die Hauptursachen für die finanzielle Schieflage. Der Kakaopreis stieg zwischenzeitlich auf 10.000 Euro pro Tonne, während er im September 2023 noch bei etwa 3.000 Euro lag. Diese drastische Preissteigerung ist vor allem auf Ernteausfälle zurückzuführen, die die weltweite Verfügbarkeit von Kakao stark beeinträchtigt haben.

Die Insolvenz erfolgt in Eigenverwaltung, was bedeutet, dass die Geschäftsführung weiterhin operativ tätig bleibt. Unterstützt wird sie von zwei Sanierungsexperten, darunter Jens Lieser, der in einer Pressemitteilung betonte, dass das Unternehmen auf einem guten Weg sei. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten erwirtschaftete Kessko im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro. Das Unternehmen exportiert seine Produkte in fast 40 Länder und hat sich einen festen Platz auf dem internationalen Markt erarbeitet. Die Insolvenz in Eigenverwaltung bietet Kessko die Möglichkeit, notwendige Restrukturierungsmaßnahmen durchzuführen, ohne den Geschäftsbetrieb einstellen zu müssen. Dies gibt dem Unternehmen die Chance, sich auf die Stabilisierung und Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage zu konzentrieren, um die Zukunft des Traditionsunternehmens zu sichern.

Für die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens gibt es vorerst keine Veränderungen. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt bis September 2024 die Zahlung der Löhne und Gehälter. Ab Oktober 2024 plant Kessko, diese Verpflichtungen wieder selbst zu tragen. Das Unternehmen setzt alles daran, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Der Betriebsablauf in Vertrieb und Produktion soll vorerst unverändert weitergehen. Mit Unterstützung der Sanierungsexperten und durch eine konsequente Anpassung an die Marktbedingungen soll die Tradition des Unternehmens fortgeführt und langfristig gesichert werden.

Die Geschäftsführung ist optimistisch, die Krise zu überwinden und Kessko wieder auf Kurs zu bringen. Die Insolvenz von Kessko zeigt, wie stark Unternehmen durch externe Faktoren wie Rohstoffpreise beeinträchtigt werden können. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt das Unternehmen zuversichtlich, dass durch gezielte Maßnahmen und Unterstützung der Sanierungsexperten eine nachhaltige Lösung gefunden werden kann. Die Sicherung der Arbeitsplätze und die Fortführung der Produktion sind dabei zentrale Ziele, um die lange Tradition von Kessko fortzusetzen und das Vertrauen der Kunden und Mitarbeiter zu bewahren.

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