Die Geschichte von Schmauser Precision reicht bis ins Jahr 1723 zurück, als Leonhard Schmauser in Schwabach eine Nadelfabrik gründete. Was als kleine Werkstatt begann, entwickelte sich zu einem der ältesten deutschen Unternehmen und spielte eine zentrale Rolle in der Textilproduktion. Über Jahrhunderte hinweg überstand das Unternehmen Kriege, Inflation und wirtschaftliche Krisen.
Doch jetzt, nach mehr als 300 Jahren, steht das Traditionsunternehmen vor einer ungewissen Zukunft. Die Schmauser Precision GmbH hat Insolvenz angemeldet, nachdem die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre zu stark belastet haben. Die Coronakrise, der Ukrainekrieg und die steigenden Energiekosten haben die Probleme seit 2020 verstärkt, was zur drohenden Zahlungsunfähigkeit führte.
Die Firma war einst bekannt für ihre Strick-, Näh- und Haarnadeln, die in der Textilindustrie der Region Schwabach eine Schlüsselrolle spielten. Im Laufe der Jahre erweiterte Schmauser jedoch sein Portfolio und wurde zu einem wichtigen Anbieter von Präzisionsteilen. Heute fließen 60 Prozent der Produktion in diesen Bereich, wobei die Bauteile in zahlreichen Industrien, von der Textil- und Automobilindustrie bis hin zur Medizintechnik, Anwendung finden.
Der Insolvenzverwalter Florian Schott erklärte, dass das Unternehmen stark unter den allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen leide. Trotz der Herausforderungen blicken viele auf eine beeindruckende Geschichte des Unternehmens zurück, das 1814 jährlich 300 Millionen Nadeln produzierte und die Textilproduktion in Schwabach maßgeblich beeinflusste. In den letzten Jahrzehnten hat Schmauser auch in der Unterhaltungselektronik und in der Automobilindustrie Fuß gefasst.
Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss, und es wird sich zeigen müssen, ob Schmauser in der Lage sein wird, sich aus der aktuellen Krise zu befreien und die Tradition von 300 Jahren fortzusetzen.