So 3. Nov. 2024

Quantron, das junge Unternehmen aus Gersthofen bei Augsburg, das sich auf die Entwicklung klimafreundlicher Lkw spezialisiert hat, musste nun Insolvenz anmelden. Diese Entscheidung fällt, nachdem die finanziellen Probleme in den letzten Monaten immer deutlicher wurden und Rettungsversuche gescheitert sind. Bereits Ende Oktober gab das Amtsgericht Augsburg bekannt, dass die Quantron AG zahlungsunfähig ist und ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Constantin Salm-Hoogstraeten bestellt, der nun die Finanzen und die Zukunft des Unternehmens prüfen soll.

Der finanzielle Engpass bei Quantron führte zuletzt dazu, dass Löhne ausblieben und Gehaltsklagen beim Arbeitsgericht Augsburg eingereicht wurden. Quantrons Finanzchefin Beate Reimann hatte noch kurz zuvor Hoffnungen auf eine Finanzspritze geweckt, als sie von einer geplanten Kapitalerhöhung sprach. Bestandsinvestoren sollten einen siebenstelligen Betrag einbringen, um den Betrieb weiterzuführen und die ausstehenden Löhne zu begleichen. Doch der Deal scheiterte, und nun soll Salm-Hoogstraeten klären, ob das Unternehmen überlebensfähig ist oder endgültig abgewickelt werden muss.

Quantron wurde 2019 von Andreas Haller gegründet, einem Spezialisten für Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen sollte eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von batterie- und wasserstoffbetriebenen Lkw einnehmen. Das Geschäftsmodell von Quantron beruhte darauf, als Plattformanbieter zu agieren, anstatt die Lkw selbst in Massenproduktion herzustellen. Doch die angestrebte Finanzierung in Höhe von 100 bis 200 Millionen Euro konnte nicht gesichert werden, und die ambitionierten Pläne scheiterten letztlich an den fehlenden Mitteln. In einer Kapitalrunde sollten diese Mittel aufgebracht werden, um den Ausbau und die Produktion der umweltfreundlichen Nutzfahrzeuge weiterzuentwickeln, doch die erhoffte B-Runde kam nicht zustande.

Für die Zukunft von Quantron bleibt die Frage offen, ob das Unternehmen mit seinen rund 90 Mitarbeitern und etwa 200 klimafreundlichen Fahrzeugen am Markt eine Chance auf eine Fortführung hat.

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