Das Unternehmen „Dynamic Assembly Machines Anlagenbau GmbH“ (DAM) befindet sich in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, das am Donnerstag vom Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eröffnet wurde, wie der KSV1870 berichtet. Die Firma ist im Maschinen- und Anlagenbau tätig und spezialisiert sich vor allem auf die Automobilzulieferindustrie, insbesondere im Bereich der Antriebsstränge für die Elektromobilität. Von der Insolvenz sind 57 Mitarbeiter und rund 90 Gläubiger betroffen.
Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut KSV1870 auf etwa 18,025 Millionen Euro, während die Aktiva bei rund 2,239 Millionen Euro liegen. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) nennt hingegen geringere Passiva von etwa 14,9 Millionen Euro, gibt jedoch höhere Aktiva an, die nach Buchwerten bei 15,7 Millionen Euro und nach Liquidationswerten bei etwa 3,5 Millionen Euro liegen. Eine Bewertungsanpassung von rund 12,2 Millionen Euro muss noch geprüft werden.
Die Verschlechterung der Marktbedingungen in der Elektromobilitätsbranche seit Anfang 2024 gilt als Hauptursache der Insolvenz. Insbesondere wurden Investitionen in der Automobilindustrie stark reduziert, Projekte auf unbestimmte Zeit verschoben oder eingefroren. Hinzu kommen eine schwächelnde Konjunktur und die hohe Inflation, die zu einem Rückgang der Autokäufe geführt haben. Die massiv gestiegenen Lohnkosten, insbesondere im Vergleich zu Konkurrenten aus Ländern wie China, verschärften die Lage zusätzlich.
Trotz der schwierigen Situation strebt das Unternehmen eine Fortführung an. Bereits im Jahr 2024 wurden Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Personalreduktion eingeleitet, um die Auswirkungen der Auftragsflaute abzufedern. Nun liegt es beim Insolvenzverwalter, zu entscheiden, ob eine Fortführung im Sinne der Gläubiger möglich ist und ob der eingereichte Sanierungsplan tragfähig ist.